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AOK Intro 11/12 2016
Motorrad Abenteuer 05/2016 – Welt Weit Weg
That’s it
Das war’s…
Unsere BMW steht endlich wieder in unserer Garage 🙂 🙂
89 Tage waren wir mit unserer BMW in Australien unterwegs. Fast nochmal so lange (88 Tage) hat sie jetzt für den Heimweg benötigt. Normalerwiese dauert der Transport von Melbourne nach Hamburg/Jockgrim ca. 42 Tage (!!!). Dazu kommen dann, wenn nicht alles glatt läuft, längere Standzeiten bei der Spedition und beim Zoll. So werden aus 42 Tagen schnell mal 88 Tage (!?!) :-/
Egal… Das gehört halt auch zu so einem Abenteuer.
BMW in Hamburg gelandet
Unser Motorrad… Bald wieder zu Hause!
Endlich… so langsam nähert sich unsere BMW wieder Europa.
Schon etwas mehr als 9 Wochen sind wir wieder zurück aus Australien und unsere Kiste schippert noch vor Sizilien herum :-/
Naja, es wird aber …
Am 18.07.2016 soll sie in Hamburg ankommen. Wir hoffen, dass wir noch im Juli mit unseren Freunden ein paar Touren im Elsass fahren können 🙂
>> da ist echt was los auf’m Wasser!!!
Die Rheinpfalz – Camp unterm Kreuz des Südens
Netter Abschied
Zum letzten Mal bauen wir unser Zelt ab und der Reißverschluss geht kaputt. Ein nasskaltes Tief ist im Anmarsch und wir möchten das Zelt gerne trocken nach Hause schicken. Wir packen uns wasserdicht ein, was seit Tasmanien nicht mehr notwendig war. Doch der Himmel wird immer blauer. Wie jeden Morgen bei der Weiterfahrt tanzen die Glücksgefühle in uns.
Das Lachen vergeht uns recht schnell. Plötzlich springt ein Känguru seitlich aus dem Gebüsch direkt auf unser Motorrad. Mit voller Wucht wird es gegen meinen Fuß geschleudert. Von dem Schmerz wird mir kurz übel. Es ist sofort tot. Völlig geschockt fahren wir ein Stück weiter. Bei uns ist alles in Ordnung. Wäre es nur einen Bruchteil einer Sekunde früher auf die Straße gesprungen …
Diesmal dauert es etwas länger, bis wir zum zweiten Frühstück halten. Die Gespräche mit den Einheimischen sind eine gute Ablenkung. Der Wirt putzt sogar unsere Windschutzscheibe. Die Australier machen den Abschied immer schwerer.
Freundiche Scheibenreinigung vom Cafe Besitzer in Penshurst
Mittags kommen wir an die Great Ocean Road. Sie zieht sich rund 250 km entlang der australischen Südküste und ist eine der weltweit spektakulärsten Küstenstraßen.
Die ersten Abschnitte der Great Ocean Road wurden von Soldaten, die aus dem ersten Weltkrieg heimgekehrt waren, von Hand (mit Hacke, Schaufel und Brecheisen) angelegt. Die Arbeiten begannen im September 1919. Die Arbeiter banden ein Seil um einen Baum, hingen am Hang und schlugen sich eine Plattform in die Steile.
Handarbeit beim Bau der Great Ocean Road
Die Sonne scheint immer noch und wir besuchen schwitzend die Loockouts:
Und “The London Bridge”, welche 1990 einstürzte. Die Plattform war über zwei Bögen mit dem Festland verbunden. Als die natürliche Brücke einbrach, mussten zwei verängstigte Touristen mit dem Helikopter aus der misslichen Lage befreit werden.
Bei der Zimmersuche fällt mir der kleine Foto auf den Boden. Ich will nichts hören, der Tag war schon schlimm genug. Super-Volker kann ihn wieder reparieren 🙂
Heute schüttet es in Port Campbell.
Aber bereits zum Sonnenuntergang können wir zu den 12 Apostel fahren. Eine der spektakulärsten Landschaften in Australien. Seit Jahrmillionen werden die unteren Schichten des Kalksteins ausgespült und die Felsen ausgehöhlt. Die „Felsnadeln“ wurden 12 Apostel getauft, von denen noch 7 stehen. Bei der Benennung waren es allerdings nicht mehr als 9. Früher hießen sie „Sau und Ferkeln“, bis man sie vor ca. 60 Jahren umtaufte. Somit sollten mehr Touristen für die bis zu 70 Meter hohen Türme angelockt werden.
Die 12 Apostel
Ganz schön was los hier, man fühlt sich direkt wie in Japan. Weil es so toll war, stehen wir vor dem Sonnenaufgang schon wieder hier. Unglaublich, wie viele Leute den selben Gedanken haben. Jährlich strömen ca. 2 Millionen Besucher hierher.
Die letzten drei Nächte verbringen wir bei Faye und Ken in Melbourne. Die Unterkunft buchten wir schon vor der Reise. Wir haben viel mit den Wilsons gemailt und fühlen uns wie zu Hause. Momentan wohnen Tochter und Enkelin noch im Haus. Piper Anne ist 4 Tag alt und zu süß. Auch Max und Molly, die zwei Pudelmischlinge, wedeln freudig.
Das Motorrad wird in die Kiste verpackt und unser lang ersehntes Abendteuer geht zu Ende.
Hatte was in unserer Transportkiste vergessen 🙂
Heute waren wir noch in der City und morgen werden wir an den Flughafen gebracht. Leider müssen wir dieses faszinierende Land, in dem wir uns sooo wohl fühlen, verlassen.
Die Strandhäuser von Brighton Beach (nähe Melbourne)
Der historische Bahnhof in Melbourne (Flinders Street Railway Station)
Danke an ALLE, die uns bei dieser wundervollen Reise begleitet haben. Mit Euch macht es nochmal so viel Spaß 🙂
… see you later …
The Miners
Clemens & Andreas: der Outback-Bart kommt zu Hause wieder weg. ☺
Wer noch Fragen hat, wir beantworten alles gerne. Traut euch ruhig, egal ob als Kommentar oder email, wir freuen uns 🙂
Wir halten in Quorn, einem hübschen kleinen Ort. Hier wurden auch schon Filme gedreht. Im Café Quandong (einheimische Frucht) nehmen wir unser zweites Frühstück ein. Oma und Opa sind schon da und die Bedienung ist auch so alt, wie das ausgestellte historische Blümchengeschirr. Welche Musik läuft hier? Haben wir schon Halluzinationen im Ohr, waren die Stöpsel zu tief drin? Ein rockiges Lied von The Sweet. Hier fuhr früher die legendäre alte Ghan-Eisenbahn durch.
Nach einem Fotostop an einem 500 Jahre altem Eukalyptusbaum mit 10,89 Metern Umfang übernachten wir in Peterborough. In dem früheren Petersburg sind noch viele deutsche Spuren zu entdecken. Ein uriges Café mit vielen kreativen Ecken lacht uns an. Der Hund steht schon auf der Lauer. Ich werde Oper des Spieles “bring den Ball, hol den Ball”. Das Schlimme ist, die Vierbeiner werden nicht müde. Bevor mein Milchshake verdunstet, fliehe ich. Die Besitzerin zeigt uns die Wüstenerbse. Diese wunderschöne, einzigartige Blume haben wir schon so oft auf Bildern und Postkarten bewundert.
Wir bestaunen eine Lokomotive aus dem Jahre 1888 und verweilen am Hundedenkmal. Bob, the Railway Dog fuhr regelmäßig oben mit und wurde so berühmt. Als er 1895 starb trauerte das ganze Land. Sind die Australier nicht rührend?
Zurück am Motel stehen eine Harley und eine Triumph nebenan. Wir erzählen von unserer Reise und fragen, was sie mit den extrem sauberen Maschinen gemacht haben. Wo seid Ihr unterwegs gewesen? In Canberra. Ach, die wortkarken Outbacker. Wo geht es jetzt hin? Nach Hause. Oh man, geht das auch in ganzen Sätzen?
In Yunta ist heute Pferderennen. Ein vergnügliches Treiben. Erst werden die Gäule vorgestellt, dann Wetten angenommen und los geht es.
Beim Mittagessen in Cockburn, wir sind die einzigen Gäste, spricht uns ein Australier an. Er fährt eine 1150er BMW und fragt, ob unser Ersatztank voll ist. Bei uns ist alles voll. Er hat keinen Sprit mehr in seinem Auto und die Zapfsäule in dem 3-Seelendorf geht nicht mehr. Gerne füllen wir um und blicken in zwei glückliche Gesichter. Bryan und Loel wohnen in Melbourne und geben uns eine Visitenkarte. Wir passieren die Grenze von New South Wales und stellen die Uhr ½ Stunde vor.
Die Strecke nach Broken Hill ist schrecklich. Wir sind froh, unbeschadet anzukommen. Extrem viele überfahrene und lebende Tiere am Straßenrand. Die Emus sind auch noch falsch gepolt: wenn man hupt, kommen sie her.
In diesem abgelegenen Ort werden die weltweit reichsten Vorkommen von Silber, Blei und Zink abgebaut. In dieser hübschen Stadt müssen wir die Uhr wieder 30 Minuten zurückstellen und beim Verlassen wieder vor. Das Land steckt voller Überraschungen.
Ein Ausflug führt uns in die Geisterstadt Silverton. Bestehend aus ca. 100 Einwohnern und 4 Esel, die wir alle kennenlernen. Mad Max II wurde hier gedreht und überhaupt gibt es hier einiges zu sehen.
Zurück in Broken Hill treffen wir Leol und Bryan wieder. Sie drücken uns gleich ihre Telefonnummer in die Hand. Wenn wir in Melbourne sind, sollen wir unbedingt zum Lunch vorbeischauen. Wie nett. Jetzt müssen sie erst ihren Reifen wechseln lassen, da sich ein Tierknochen hineingebohrt hat.
Wir besuchen das Miners-Memorial zu Gedenken der 900 Grubenarbeiter, welche grausam ihr Leben verloren.
Auf dem höchsten Hügel der Umgebung besichtigen wir das Sculpture Symposium. 12 internationale Künstler haben sich hier in riesigen Steinblöcken verewigt. In alle Himmelsrichtungen kann man bis zum Horizont sehen und wir erleben abermals einen unvergesslichen Sonnenuntergang.
Den Tag lassen wir in einem der berühmtesten Pubs im Outback mit einem kühlen Getränk ausklingen. Das Palace Hotel wurde 1988 gebaut und ist nicht nur berühmt für seine Wandmalerein, sondern auch für die riesige Veranda, welche ein nationales Kulturerbe ist.
Wieder zieht es uns in einen Nationalpark. Hunde und Katzen sind in den Parks verboten. Der Kleine in unserem letzten Bericht ging wohl als Fledermaus durch. Zwischendrin entdecken wir eine für uns neue Baumart.
Es ist Anzac Day. Der höchste Feiertag in Australien. Wir werden Zeuge einer Feier. Am Kriegerdenkmal werden Blumenkränze niedergelegt, während einem Dudelsack Töne entspringen. Ob das eine Melodie sein soll, kann ich nicht erkennen. Jugendliche salutieren und die alten Pioniere haben ihre Orden angehängt. Die Positition am Gewehr können wir nicht deuten.
Im Murray Sunset NP lassen wir uns direkt an einem Salzsee nieder. Nach den Wetter-Horrorgeschichten aus Deutschland genießen wir hier jeden Sonnenstrahl.
Oft erinnern wir an Long Way Round. Die Reise von Ewan McGregor und Charley Boorman ist weltberühmt und es gibt keinen Biker, der die DVD nicht kennt.
Ob wir wollen oder nicht, wir müssen uns jetzt langsam nach Süden begeben. Im Grampians Nationalpark lassen wir wieder Erinnerungen aufleben. Nicht lange, nachdem wir uns auf den Balconies fotografiert haben, ist hier ein Stück vom Felsen abgebrochen und ein oder zwei deutsche Touristen stürzten in den Tod. Mittlerweile ist ein Geländer angebracht. Die Stelle, an der Volker stand, ist jetzt ganz gesperrt.
Balconies im Grampian NP – 1997
für Herbi…
Man beachte das T-Shirt von 1997 🙂
Auf dem Campingplatz wuselt es nur so von Kängurus und Kakadus. Das Lachen des Kookaburra ist ansteckend. Schmunzelnd beobachten wir die possierlichen Tiere. Nichts ahnend, was uns auf der Weiterfahrt passieren wird.
Die Flinders
Er fährt sich fest und wir schaffen es nicht alleine wieder raus. Dabei wollten wir doch nur ein paar Bilder machen. Wir brauchen Hilfe, aber hier ist sonst nichts. Volker entdeckt ein älteres Paar und läuft ihnen entgegen. Die Beiden haben sich ihren Strandspaziergang auch entspannter vorgestellt. Nun zerren, ziehen und schieben sie an unserer schweren Maschine. Sie haben uns schon in Adelaide gesehen und nehmen es mit Humor. Überhaupt trifft man hier irgendjemand irgendwie irgendwo wieder.
Snellings Beach
Genug geschwitzt für heute. Auf dem Rückweg kaufen wir uns die erste Flasche Rotwein und Käse.
Auf dem Weg zur Fähre entdecken wir unseren letzten Koala im Baum.
Bevor wir die 45-minütige Überfahrt antreten, haben wir noch Zeit für Kaffee, Muffin und Smaltalk mit sehr netten Australiern.
Im Hafen von Penneshaw – Kangaroo Island
Ein älterer Herr ist so fasziniert von uns, dass wir in Adelaide in seinem Haus übernachten dürfen. Leider passt dies nicht in unseren Zeitplan. Volker hat Sehnsucht nach dem Sternenhimmel wir fahren nach Norden in die Flinders Ranges.
Marion, muss ich überhaupt wieder kommen? Ansonsten ist hier das Moped für Paul deponiert 😉
Nicht nur die Luft ist klarer, wenn denn wolkenlos, sondern auch das Wetter beständiger. In den winzigen Dörfern fühlen wir uns über 100 Jahre zurückversetzt.
Die erste Übernachtung im Nationalpark ist wieder ohne alles, recht wild. Wir kochen Spaghetti mit Bio-Thunfisch und Mais. Hier können wir unsere Kamera die ganze Nacht neben dem Zelt für Zeitrafferaufnahmen stehen lassen. Etwas Gewöhnungsbedürftig, aber machbar. Leider scheint der Mond etwas zu hell und zu lange. Schaut selbst:
Die nächsten Tage gehen zivilisierter zu. Nachts ist es sehr leise in den Nationalparks. Normalerweise. Heute haben ein paar betrunkene die Boxen im Auto aufgedreht und die gute Musik mit schiefem Gegröle versaut. Erzählt jedenfalls Volker. Ich schlafe ja wie ein Ochse.
Wir möchten zum absoluten Highlight, dem elliptischen Ikara, der von gezackten Graten umgeben ist. Das natürliche, 80 km² große Talbecken entstand einst durch tektonische Senkung und ist kein Meteoritenkrater. Im Reiseführer steht, wer den letzten Bus verpasst, muss 3 Stunden zurücklaufen. Das klingt sehr weit und wir nehmen den ersten Shuttle um 9 Uhr. Umgeben von Rentnern und Kleinkindern, was uns wundert, fahren wir los, um recht bald wieder zu stoppen. Die flachen 3,1 Kilometer laufen wir später zurück. Erst eine kleine Wanderung nach oben zum Loockout. Sehr enttäuschend, hätten uns mehr darunter vorgestellt.
Genug gelaufen, wir sind zum Biken hier. Joker, Michel, hier könntet ihr endlos brummen. Werner und Martina würden es auch bis zum nächsten Café schaffen.
Die schroffen Gipfel und Steilstufen der uralten Flinders Ranges sind charakteristisch für die Landschaft. Der Gebirgszug ist 400 km lang. Die Geologen können sich über 600 Millionen Jahre zurückversetzen, unvorstellbar. Wir besuchen einen historischen Friedhof und essen Emu-Burger. Ein sehr teurer Roadkill! Ständig rennen und hüpfen Emus und Kängurus über die Straße. Wir sehen sogar Adler.
Ach, was haben wir denn da. Zwei BMW-Motorräder. Eine Amerikanerin, die in Australien lebt und ein Neuseeländer. Sherri Jo Wilkins (Facebook und blog) war schon in der ganzen Welt mit dem Motorrad unterwegs und wir unterhalten uns lange über Patagonien. Ihr nächstes Ziel ist Island.
Plumps Plumps? 6 Uhr früh! Wirft jemand Steine auf unser Zelt? Es sind grüne Papageien, die in der Baumkrone Früchte knacken. Hier stehen tausende von Bäumen und die zwei Federviecher (mehr haben wir von der Sorte noch nicht entdeckt) wählen ausgerechnet unsere. Volker hat mich in der Nacht beim Schnarchen gefilmt. Ist das nicht frech? Wir erzählen mit einem älteren Nachbarn. Er hat mein Schlafshirt an, welches ich mir vor 19 Jahren gekauft habe.
Wir lernen so viele nette Leute kennen. Eine Familie aus Venezuela frühstückt morgens neben uns. Die zwei Jahre des Geologen sind hier zu Ende und es geht weiter nach Frankreich. Ein absoluter Vogelfreund. Bevor die Kinder wach sind ist er mit Fernglas schon unterwegs. Begeistert zeigt er uns sein australisches Vogelbuch. Den Vogel sieht man dort, diesen hier. Warum ist auf einer Seite der selbe Vogel fünf Mal zu sehen? Nein nein, das sind alles unterschiedliche Arten! He? Ja ja, der ist hinten etwas heller wie vorne, der nächste ist oben grauer als unten…klasse.
Wir starten zu einem 3 Kilometer langem Rundweg und verlaufen uns. Ich glaube, das Wandern lassen wir besser.
Noch eine letzte Nacht in den Bergen und die Fliegen sind wieder da. Kaum lacht man für ein Foto, sitzen sie auf den Zähnen. Nicht einfach.
Schorsch, wir wollen zwar hier nicht weg, aber die Reiseberichte enden leider bald 🙁
Als Kommentarmeister kannst du uns gerne zu Hause auf eine Tasse Kaffee besuchen 🙂