21.08. – 23.08.2015
Wir haben uns kurzfristig gegen das Zelt entschieden und sind total erstaunt, dass wir in Hechlingen noch ein Zimmer bekommen. Die Vorfreude hält eine Woche. Am Abreisetag stellen wir fest, dass wir den falschen Forellenhof gebucht haben. Auch in Bayern aber 240 km weiter weg (Stornierung kostenlos).
Freitags mittags auf der Autobahn, ein Graus. Aber im Gegensatz zu dem, was auf Volker zukommt harmlos. Nach 3 Stunden (254 km) kommen wir im kleinen netten Hotel Linde in Polsingen an. Unser gemütliches Dachzimmer liegt direkt gegenüber der Kirchturmuhr, die alle 15 Minuten in lautesten Tönen schlägt.
Aufgeregt stürzen wir uns auf’s Frühstücksbuffet und fahren zum 10 km entfernten Enduropark.
Heute ist auch noch Prüfung der internationalen Instruktoren, an der Fahrer aus der ganzen Welt teilnehmen.
In zwei Gruppen aufgeteilt schwingt sich jeder auf sein gebuchtes Motorrad. Ich beobachte das „Spazierenfahren“. Stehend, mit einer Hand, mit einem Bein, ohne Beine (kniend auf der Sitzbank), im Kreis rechts herum, links herum… Ich weiß nicht, warum Volker in der ersten Pause schon schweißgebadet ist 😉
Bei einem Stellungswechsel werde ich angesprochen. Donald kommt aus Kanada, dreimaliger Dakarteilnehmer und hat die Instruktorenprüfung bestanden. Er ist ein Freund von Simon Pavey, den wir im Biwak der Dakar in Valparaiso kennenlernen durften.
Die Jungs brauchen Kohlehydrate und wir fahren zum Forellenhof, in dem 2004 Brad Pitt während seines Offroadtrainings gewohnt hat. Orlando Bloom war erst im Mai dieses Jahr im Park (shit).
Da die Fahrer oft außer Sichtweite auf den Hügeln sind, bekomme ich mit dem 4×4 eine Gratisrundfahrt. Oje, alles voller Geröll, grober Schotter, schmierige Pfützen, steile Hänge…
Ausgepowert, triefend nass aber mit Begeisterung im Gesicht ist der erste Tag überstanden. Frisch geduscht (ich erkenne die Teilnehmer kaum wieder) treffen wir uns zum Abendessen.
Der Mix aus Schweizern, Spaniern (2) und Deutschen ist klasse. Jeder Einzelne, auch die Trainer, ist super nett und alle haben viel Spaß.
Am zweiten Tag ist einer leider mit 3 Rippenbrüchen ausgestiegen 🙁 Das Bremsen wird geübt. Vorne bremsen, hinten bremsen, beide Bremsen bremsen…, ABS an, ABS aus…
Nach den steilen Hügeln geht es zur Ausfahrt. Ich darf beim Instruktor mitfahren, geil.
Ohne Kräfte müssen sie noch auf die Sandpiste.
Völlig fertig aber mit einem Strahlen in den Augen nehmen die Finisher ihre Urkunde und T-Shirt entgegen. Das alkoholfreie Weizen schmeckt so gut, wie noch nie. Udo, der Trainer klatscht sein Team ab, wir tauschen email-Adressen aus und machen uns auf den mühseligen Heimweg.
Bildergallerie
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