Clemens & Andreas: der Outback-Bart kommt zu Hause wieder weg. ☺
Wer noch Fragen hat, wir beantworten alles gerne. Traut euch ruhig, egal ob als Kommentar oder email, wir freuen uns 🙂
Wir halten in Quorn, einem hübschen kleinen Ort. Hier wurden auch schon Filme gedreht. Im Café Quandong (einheimische Frucht) nehmen wir unser zweites Frühstück ein. Oma und Opa sind schon da und die Bedienung ist auch so alt, wie das ausgestellte historische Blümchengeschirr. Welche Musik läuft hier? Haben wir schon Halluzinationen im Ohr, waren die Stöpsel zu tief drin? Ein rockiges Lied von The Sweet. Hier fuhr früher die legendäre alte Ghan-Eisenbahn durch.
Nach einem Fotostop an einem 500 Jahre altem Eukalyptusbaum mit 10,89 Metern Umfang übernachten wir in Peterborough. In dem früheren Petersburg sind noch viele deutsche Spuren zu entdecken. Ein uriges Café mit vielen kreativen Ecken lacht uns an. Der Hund steht schon auf der Lauer. Ich werde Oper des Spieles “bring den Ball, hol den Ball”. Das Schlimme ist, die Vierbeiner werden nicht müde. Bevor mein Milchshake verdunstet, fliehe ich. Die Besitzerin zeigt uns die Wüstenerbse. Diese wunderschöne, einzigartige Blume haben wir schon so oft auf Bildern und Postkarten bewundert.
Wir bestaunen eine Lokomotive aus dem Jahre 1888 und verweilen am Hundedenkmal. Bob, the Railway Dog fuhr regelmäßig oben mit und wurde so berühmt. Als er 1895 starb trauerte das ganze Land. Sind die Australier nicht rührend?
Zurück am Motel stehen eine Harley und eine Triumph nebenan. Wir erzählen von unserer Reise und fragen, was sie mit den extrem sauberen Maschinen gemacht haben. Wo seid Ihr unterwegs gewesen? In Canberra. Ach, die wortkarken Outbacker. Wo geht es jetzt hin? Nach Hause. Oh man, geht das auch in ganzen Sätzen?
In Yunta ist heute Pferderennen. Ein vergnügliches Treiben. Erst werden die Gäule vorgestellt, dann Wetten angenommen und los geht es.
Beim Mittagessen in Cockburn, wir sind die einzigen Gäste, spricht uns ein Australier an. Er fährt eine 1150er BMW und fragt, ob unser Ersatztank voll ist. Bei uns ist alles voll. Er hat keinen Sprit mehr in seinem Auto und die Zapfsäule in dem 3-Seelendorf geht nicht mehr. Gerne füllen wir um und blicken in zwei glückliche Gesichter. Bryan und Loel wohnen in Melbourne und geben uns eine Visitenkarte. Wir passieren die Grenze von New South Wales und stellen die Uhr ½ Stunde vor.
Die Strecke nach Broken Hill ist schrecklich. Wir sind froh, unbeschadet anzukommen. Extrem viele überfahrene und lebende Tiere am Straßenrand. Die Emus sind auch noch falsch gepolt: wenn man hupt, kommen sie her.
In diesem abgelegenen Ort werden die weltweit reichsten Vorkommen von Silber, Blei und Zink abgebaut. In dieser hübschen Stadt müssen wir die Uhr wieder 30 Minuten zurückstellen und beim Verlassen wieder vor. Das Land steckt voller Überraschungen.
Ein Ausflug führt uns in die Geisterstadt Silverton. Bestehend aus ca. 100 Einwohnern und 4 Esel, die wir alle kennenlernen. Mad Max II wurde hier gedreht und überhaupt gibt es hier einiges zu sehen.
Zurück in Broken Hill treffen wir Leol und Bryan wieder. Sie drücken uns gleich ihre Telefonnummer in die Hand. Wenn wir in Melbourne sind, sollen wir unbedingt zum Lunch vorbeischauen. Wie nett. Jetzt müssen sie erst ihren Reifen wechseln lassen, da sich ein Tierknochen hineingebohrt hat.
Wir besuchen das Miners-Memorial zu Gedenken der 900 Grubenarbeiter, welche grausam ihr Leben verloren.
Auf dem höchsten Hügel der Umgebung besichtigen wir das Sculpture Symposium. 12 internationale Künstler haben sich hier in riesigen Steinblöcken verewigt. In alle Himmelsrichtungen kann man bis zum Horizont sehen und wir erleben abermals einen unvergesslichen Sonnenuntergang.
Den Tag lassen wir in einem der berühmtesten Pubs im Outback mit einem kühlen Getränk ausklingen. Das Palace Hotel wurde 1988 gebaut und ist nicht nur berühmt für seine Wandmalerein, sondern auch für die riesige Veranda, welche ein nationales Kulturerbe ist.
Wieder zieht es uns in einen Nationalpark. Hunde und Katzen sind in den Parks verboten. Der Kleine in unserem letzten Bericht ging wohl als Fledermaus durch. Zwischendrin entdecken wir eine für uns neue Baumart.
Es ist Anzac Day. Der höchste Feiertag in Australien. Wir werden Zeuge einer Feier. Am Kriegerdenkmal werden Blumenkränze niedergelegt, während einem Dudelsack Töne entspringen. Ob das eine Melodie sein soll, kann ich nicht erkennen. Jugendliche salutieren und die alten Pioniere haben ihre Orden angehängt. Die Positition am Gewehr können wir nicht deuten.
Im Murray Sunset NP lassen wir uns direkt an einem Salzsee nieder. Nach den Wetter-Horrorgeschichten aus Deutschland genießen wir hier jeden Sonnenstrahl.
Oft erinnern wir an Long Way Round. Die Reise von Ewan McGregor und Charley Boorman ist weltberühmt und es gibt keinen Biker, der die DVD nicht kennt.
Ob wir wollen oder nicht, wir müssen uns jetzt langsam nach Süden begeben. Im Grampians Nationalpark lassen wir wieder Erinnerungen aufleben. Nicht lange, nachdem wir uns auf den Balconies fotografiert haben, ist hier ein Stück vom Felsen abgebrochen und ein oder zwei deutsche Touristen stürzten in den Tod. Mittlerweile ist ein Geländer angebracht. Die Stelle, an der Volker stand, ist jetzt ganz gesperrt.
Balconies im Grampian NP – 1997
für Herbi…
Man beachte das T-Shirt von 1997 🙂
Auf dem Campingplatz wuselt es nur so von Kängurus und Kakadus. Das Lachen des Kookaburra ist ansteckend. Schmunzelnd beobachten wir die possierlichen Tiere. Nichts ahnend, was uns auf der Weiterfahrt passieren wird.