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That’s it

Das war’s…

Unsere BMW steht endlich wieder in unserer Garage 🙂 🙂

89 Tage waren wir mit unserer BMW in Australien unterwegs. Fast nochmal so lange (88 Tage) hat sie jetzt für den Heimweg benötigt. Normalerwiese dauert der Transport von Melbourne nach Hamburg/Jockgrim ca. 42 Tage (!!!). Dazu kommen dann, wenn nicht alles glatt läuft, längere Standzeiten bei der Spedition und beim Zoll. So werden aus 42 Tagen schnell mal 88 Tage (!?!)  :-/

Egal… Das gehört halt auch zu so einem Abenteuer.

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Unser Motorrad… Bald wieder zu Hause!

Endlich… so langsam nähert sich unsere BMW wieder Europa.

Schon etwas mehr als 9 Wochen sind wir wieder zurück aus Australien und unsere Kiste schippert noch vor Sizilien herum :-/

Naja, es wird aber …
Am 18.07.2016 soll sie in Hamburg ankommen. Wir hoffen, dass wir noch im Juli mit unseren Freunden ein paar Touren im Elsass fahren können 🙂

>> da ist echt was los auf’m Wasser!!!

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Netter Abschied

Zum letzten Mal bauen wir unser Zelt ab und der Reißverschluss geht kaputt. Ein nasskaltes Tief ist im Anmarsch und wir möchten das Zelt gerne trocken nach Hause schicken. Wir packen uns wasserdicht ein, was seit Tasmanien nicht mehr notwendig war. Doch der Himmel wird immer blauer. Wie jeden Morgen bei der Weiterfahrt tanzen die Glücksgefühle in uns.

2ADU-0953Im Grampians NP

Das Lachen vergeht uns recht schnell. Plötzlich springt ein Känguru seitlich aus dem Gebüsch direkt auf unser Motorrad. Mit voller Wucht wird es gegen meinen Fuß geschleudert. Von dem Schmerz wird mir kurz übel. Es ist sofort tot. Völlig geschockt fahren wir ein Stück weiter. Bei uns ist alles in Ordnung. Wäre es nur einen Bruchteil einer Sekunde früher auf die Straße gesprungen …

Diesmal dauert es etwas länger, bis wir zum zweiten Frühstück halten. Die Gespräche mit den Einheimischen sind eine gute Ablenkung. Der Wirt putzt sogar unsere Windschutzscheibe. Die Australier machen den Abschied immer schwerer.

2ADU-0965-1Freundiche Scheibenreinigung vom Cafe Besitzer in Penshurst

2ADU-0963Die Geister von Penshurst

Mittags kommen wir an die Great Ocean Road. Sie zieht sich rund 250 km entlang der australischen Südküste und ist eine der weltweit spektakulärsten Küstenstraßen.

Die ersten Abschnitte der Great Ocean Road wurden von Soldaten, die aus dem ersten Weltkrieg heimgekehrt waren, von Hand (mit Hacke, Schaufel und Brecheisen) angelegt. Die Arbeiten begannen im September 1919. Die Arbeiter banden ein Seil um einen Baum, hingen am Hang und schlugen sich eine Plattform in die Steile.

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Handarbeit beim Bau der Great Ocean Road

Die Sonne scheint immer noch und wir besuchen schwitzend die Loockouts:

2ADU-4300060Bay of Island

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2ADU-4280330The Arch

2ADU-4280320The Grotto

Und “The London Bridge”, welche 1990 einstürzte. Die Plattform war über zwei Bögen mit dem Festland verbunden. Als die natürliche Brücke einbrach, mussten zwei verängstigte Touristen mit dem Helikopter aus der misslichen Lage befreit werden.

2ADU-4300052K1600_2016-04-30 10.26.21Bei der Zimmersuche fällt mir der kleine Foto auf den Boden. Ich will nichts hören, der Tag war schon schlimm genug. Super-Volker kann ihn wieder reparieren 🙂

2ADU-0990Port Campbell

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Heute schüttet es in Port Campbell.

2ADU-29Aber bereits zum Sonnenuntergang können wir zu den 12 Apostel fahren. Eine der spektakulärsten Landschaften in Australien. Seit Jahrmillionen werden die unteren Schichten des Kalksteins ausgespült und die Felsen ausgehöhlt. Die „Felsnadeln“ wurden 12 Apostel getauft, von denen noch 7 stehen. Bei der Benennung waren es allerdings nicht mehr als 9. Früher hießen sie „Sau und Ferkeln“, bis man sie vor ca. 60 Jahren umtaufte. Somit sollten mehr Touristen für die bis zu 70 Meter hohen Türme angelockt werden.

2ADU-43000392ADU-20167892Die 12 Apostel 2ADU-20167890Ganz schön was los hier, man fühlt sich direkt wie in Japan. Weil es so toll war, stehen wir vor dem Sonnenaufgang schon wieder hier. Unglaublich, wie viele Leute den selben Gedanken haben. Jährlich strömen ca. 2 Millionen Besucher hierher.

2ADU-20167957 2ADU-4300022 2ADU-4300007 2ADU-20167905 2ADU-4300026Die letzten drei Nächte verbringen wir bei Faye und Ken in Melbourne. Die Unterkunft buchten wir schon vor der Reise. Wir haben viel mit den Wilsons gemailt und fühlen uns wie zu Hause. Momentan wohnen Tochter und Enkelin noch im Haus. Piper Anne ist 4 Tag alt und zu süß. Auch Max und Molly, die zwei Pudelmischlinge, wedeln freudig.

2ADU-1019Bei Familie Wilson

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Das Motorrad wird in die Kiste verpackt und unser lang ersehntes Abendteuer geht zu Ende.

2ADU-1003Hatte was in unserer Transportkiste vergessen 🙂

Heute waren wir noch in der City und morgen werden wir an den Flughafen gebracht. Leider müssen wir dieses faszinierende Land, in dem wir uns sooo wohl fühlen, verlassen.

2ADU-20168116Melbourne

2ADU-20168125Die Strandhäuser von Brighton Beach (nähe Melbourne)

2ADU-5040045 2ADU-1013 2ADU-5040064Der historische Bahnhof in Melbourne (Flinders Street Railway Station)

Danke an ALLE, die uns bei dieser wundervollen Reise begleitet haben. Mit Euch macht es nochmal so viel Spaß 🙂

2ADU-4300083… see you later …

The Miners

Clemens & Andreas: der Outback-Bart kommt zu Hause wieder weg. ☺

Wer noch Fragen hat, wir beantworten alles gerne. Traut euch ruhig, egal ob als Kommentar oder email, wir freuen uns 🙂

2ADU-0924Kornsilos mal anders

Wir halten in Quorn, einem hübschen kleinen Ort. Hier wurden auch schon Filme gedreht. Im Café Quandong (einheimische Frucht) nehmen wir unser zweites Frühstück ein. Oma und Opa sind schon da und die Bedienung ist auch so alt, wie das ausgestellte historische Blümchengeschirr. Welche Musik läuft hier? Haben wir schon Halluzinationen im Ohr, waren die Stöpsel zu tief drin? Ein rockiges Lied von The Sweet. Hier fuhr früher die legendäre alte Ghan-Eisenbahn durch.

2ADU-0838 2ADU-0839 2ADU-0848Nach einem Fotostop an einem 500 Jahre altem Eukalyptusbaum mit 10,89 Metern Umfang übernachten wir in Peterborough. In dem früheren Petersburg sind noch viele deutsche Spuren zu entdecken. Ein uriges Café mit vielen kreativen Ecken lacht uns an. Der Hund steht schon auf der Lauer. Ich werde Oper des Spieles “bring den Ball, hol den Ball”. Das Schlimme ist, die Vierbeiner werden nicht müde. Bevor mein Milchshake verdunstet, fliehe ich. Die Besitzerin zeigt uns die Wüstenerbse. Diese wunderschöne, einzigartige Blume haben wir schon so oft auf Bildern und Postkarten bewundert.

2ADU-4220380 2ADU-4220386 2ADU-4220388 2ADU-4220395 2ADU-4220396 2ADU-4220399Die australische Wüstenerbse

2ADU-4220406Wir bestaunen eine Lokomotive aus dem Jahre 1888 und verweilen am Hundedenkmal. Bob, the Railway Dog fuhr regelmäßig oben mit und wurde so berühmt. Als er 1895 starb trauerte das ganze Land. Sind die Australier nicht rührend?

2ADU-4220402 2ADU-4230004Zurück am Motel stehen eine Harley und eine Triumph nebenan. Wir erzählen von unserer Reise und fragen, was sie mit den extrem sauberen Maschinen gemacht haben. Wo seid Ihr unterwegs gewesen? In Canberra. Ach, die wortkarken Outbacker. Wo geht es jetzt hin? Nach Hause. Oh man, geht das auch in ganzen Sätzen?

2ADU-4220408In Yunta ist heute Pferderennen. Ein vergnügliches Treiben. Erst werden die Gäule vorgestellt, dann Wetten angenommen und los geht es.

2ADU-20167329 2ADU-20167393 2ADU-20167415 2ADU-20167447Beim Mittagessen in Cockburn, wir sind die einzigen Gäste, spricht uns ein Australier an. Er fährt eine 1150er BMW und fragt, ob unser Ersatztank voll ist. Bei uns ist alles voll. Er hat keinen Sprit mehr in seinem Auto und die Zapfsäule in dem 3-Seelendorf geht nicht mehr. Gerne füllen wir um und blicken in zwei glückliche Gesichter. Bryan und Loel wohnen in Melbourne und geben uns eine Visitenkarte. Wir passieren die Grenze von New South Wales und stellen die Uhr ½ Stunde vor.

2ADU-0855 2ADU-4230027Die Strecke nach Broken Hill ist schrecklich. Wir sind froh, unbeschadet anzukommen. Extrem viele überfahrene und lebende Tiere am Straßenrand. Die Emus sind auch noch falsch gepolt: wenn man hupt, kommen sie her.

In diesem abgelegenen Ort werden die weltweit reichsten Vorkommen von Silber, Blei und Zink abgebaut. In dieser hübschen Stadt müssen wir die Uhr wieder 30 Minuten zurückstellen und beim Verlassen wieder vor. Das Land steckt voller Überraschungen.

2ADU-0863 2ADU-0861 2ADU-0893Ein Ausflug führt uns in die Geisterstadt Silverton. Bestehend aus ca. 100 Einwohnern und 4 Esel, die wir alle kennenlernen. Mad Max II wurde hier gedreht und überhaupt gibt es hier einiges zu sehen.

2ADU-0867 2ADU-0868 2ADU-0878 2ADU-4240037 2ADU-4240042 2ADU-0891Zurück in Broken Hill treffen wir Leol und Bryan wieder. Sie drücken uns gleich ihre Telefonnummer in die Hand. Wenn wir in Melbourne sind, sollen wir unbedingt zum Lunch vorbeischauen. Wie nett.  Jetzt müssen sie erst ihren Reifen wechseln lassen, da sich ein Tierknochen hineingebohrt hat.

Wir besuchen das Miners-Memorial zu Gedenken der 900 Grubenarbeiter, welche grausam ihr Leben verloren.

2ADU-4240081 2ADU-4240083Auf dem höchsten Hügel der Umgebung besichtigen wir das Sculpture Symposium. 12 internationale Künstler haben sich hier in riesigen Steinblöcken verewigt. In alle Himmelsrichtungen kann man bis zum Horizont sehen und wir erleben abermals einen unvergesslichen Sonnenuntergang.

2ADU-4240095 2ADU-4240097 2ADU-20167459 2ADU-20167461 2ADU-20167467Den Tag lassen wir in einem der berühmtesten Pubs im Outback mit einem kühlen Getränk ausklingen. Das Palace Hotel wurde 1988 gebaut und  ist nicht nur berühmt für seine Wandmalerein, sondern auch für die riesige Veranda, welche ein nationales Kulturerbe ist.

2ADU-0901 2ADU-0902 2ADU-0908Wieder zieht es uns in einen Nationalpark. Hunde und Katzen sind in den Parks verboten. Der Kleine in unserem letzten Bericht ging wohl als Fledermaus durch. Zwischendrin entdecken wir eine für uns neue Baumart.

2ADU-0912Es ist Anzac Day. Der höchste Feiertag in Australien. Wir werden Zeuge einer Feier. Am Kriegerdenkmal werden Blumenkränze niedergelegt, während einem Dudelsack Töne entspringen. Ob das eine Melodie sein soll, kann ich nicht erkennen. Jugendliche salutieren und die alten Pioniere haben ihre Orden angehängt. Die Positition am Gewehr können wir nicht deuten.

2ADU-0918 2ADU-0917Im Murray Sunset NP lassen wir uns direkt an einem Salzsee nieder. Nach den Wetter-Horrorgeschichten aus Deutschland genießen wir hier jeden Sonnenstrahl.

2ADU-42502092ADU-4250210-12ADU-20167546 2ADU-20167577 2ADU-20167633 2ADU-20167675Der Mond geht auf

2ADU-20167695Oft erinnern wir an Long Way Round. Die Reise von Ewan McGregor und Charley Boorman ist weltberühmt und es gibt keinen Biker, der die DVD nicht kennt.

Ob wir wollen oder nicht, wir müssen uns jetzt langsam nach Süden begeben. Im Grampians Nationalpark lassen wir wieder Erinnerungen aufleben. Nicht lange, nachdem wir uns auf den Balconies fotografiert haben, ist hier ein Stück vom Felsen abgebrochen und ein oder zwei deutsche Touristen stürzten in den Tod. Mittlerweile ist ein Geländer angebracht. Die Stelle, an der Volker stand, ist jetzt ganz gesperrt.

Balconies 1997Balconies im Grampian NP – 1997

2ADU-42702582ADU-4270263 2ADU-4270268 2ADU-4270272Jetzt schlecken wir ein…

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für Herbi…

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Man beachte das T-Shirt von 1997 🙂

2ADU-06Auf dem Campingplatz wuselt es nur so von Kängurus und Kakadus. Das Lachen des Kookaburra ist ansteckend. Schmunzelnd beobachten wir die possierlichen Tiere.  Nichts ahnend, was uns auf der Weiterfahrt passieren wird.

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Die Flinders

Er fährt sich fest und wir schaffen es nicht alleine wieder raus. Dabei wollten wir doch nur ein paar Bilder machen. Wir brauchen Hilfe, aber hier ist sonst nichts. Volker entdeckt ein älteres Paar und läuft ihnen entgegen. Die Beiden haben sich ihren Strandspaziergang auch entspannter vorgestellt. Nun zerren, ziehen und schieben sie an unserer schweren Maschine. Sie haben uns schon in Adelaide gesehen und nehmen es mit Humor. Überhaupt trifft man hier irgendjemand irgendwie irgendwo wieder.

2ADU-4140232Snellings Beach 2ADU-20166203 2ADU-4140247-1Genug geschwitzt für heute. Auf dem Rückweg kaufen wir uns die erste Flasche Rotwein und Käse.

2ADU-00031-1 2ADU-4140197-1 2ADU-20165950 2ADU-4140268Leuchtturm am Admirals Arch

Auf dem Weg zur Fähre entdecken wir unseren letzten Koala im Baum.

2ADU-4150270 2ADU-4150271Bevor wir die 45-minütige Überfahrt antreten, haben wir noch Zeit für Kaffee, Muffin und Smaltalk mit sehr netten Australiern.

2ADU-4150282Im Hafen von Penneshaw – Kangaroo Island2ADU-4150278 2ADU-4150284Ein älterer Herr ist so fasziniert von uns, dass wir in Adelaide in seinem Haus übernachten dürfen. Leider passt dies nicht in unseren Zeitplan. Volker hat Sehnsucht nach dem Sternenhimmel wir fahren nach Norden in die Flinders Ranges.

Marion, muss ich überhaupt wieder kommen? Ansonsten ist hier das Moped für Paul deponiert 😉

2ADU-00118-1Nicht nur die Luft ist klarer, wenn denn wolkenlos, sondern auch das Wetter beständiger. In den winzigen Dörfern fühlen wir uns über 100 Jahre zurückversetzt.

2ADU-4180221Die erste Übernachtung im Nationalpark ist wieder ohne alles, recht wild. Wir kochen Spaghetti mit Bio-Thunfisch und Mais. Hier können wir unsere Kamera die ganze Nacht neben dem Zelt für Zeitrafferaufnahmen stehen lassen. Etwas Gewöhnungsbedürftig, aber machbar. Leider scheint der Mond etwas zu hell und zu lange. Schaut selbst:

2ADU-4160033 2ADU-4160032Die nächsten Tage gehen zivilisierter zu. Nachts ist es sehr leise in den Nationalparks. Normalerweise. Heute haben ein paar betrunkene die Boxen im Auto aufgedreht und die gute Musik mit schiefem Gegröle versaut. Erzählt jedenfalls Volker. Ich schlafe ja wie ein Ochse.

Wir möchten zum absoluten Highlight, dem elliptischen Ikara, der von gezackten Graten umgeben ist. Das natürliche, 80 km² große Talbecken entstand einst durch tektonische Senkung und ist kein Meteoritenkrater. Im Reiseführer steht, wer den letzten Bus verpasst, muss 3 Stunden zurücklaufen. Das klingt sehr weit und wir nehmen den ersten Shuttle um 9 Uhr. Umgeben von Rentnern und Kleinkindern, was uns wundert, fahren wir los, um recht bald wieder zu stoppen. Die flachen 3,1 Kilometer laufen wir später zurück. Erst eine kleine Wanderung nach oben zum Loockout. Sehr enttäuschend, hätten uns mehr darunter vorgestellt.

2ADU-4180211 2ADU-4180209 2ADU-4180213 2ADU-20167291Genug gelaufen, wir sind zum Biken hier. Joker, Michel, hier könntet ihr endlos brummen. Werner und Martina würden es auch bis zum nächsten Café schaffen.

Die schroffen Gipfel und Steilstufen der uralten Flinders Ranges sind charakteristisch für die Landschaft. Der Gebirgszug ist 400 km lang. Die Geologen können sich über 600 Millionen Jahre zurückversetzen, unvorstellbar. Wir besuchen einen historischen Friedhof und essen Emu-Burger. Ein sehr teurer Roadkill! Ständig rennen und hüpfen Emus und Kängurus über die Straße. Wir sehen sogar Adler.

2ADU-4180233 2ADU-4180243 2ADU-41802552ADU-4160013 2ADU-4160015 2ADU-4190291-2 2ADU-4190288 2ADU-4190306-1 2ADU-4190320 2ADU-4190358-1 2ADU-4190354Ach, was haben wir denn da. Zwei BMW-Motorräder. Eine Amerikanerin, die in Australien lebt und ein Neuseeländer. Sherri Jo Wilkins (Facebook und blog) war schon in der ganzen Welt mit dem Motorrad unterwegs und wir unterhalten uns lange über Patagonien. Ihr nächstes Ziel ist Island.

2ADU-4190302Plumps Plumps? 6 Uhr früh! Wirft jemand Steine auf unser Zelt? Es sind grüne Papageien, die in der Baumkrone Früchte knacken. Hier stehen tausende von Bäumen und die zwei Federviecher (mehr haben wir von der Sorte noch nicht entdeckt) wählen ausgerechnet unsere. Volker hat mich in der Nacht beim Schnarchen gefilmt. Ist das nicht frech? Wir erzählen mit einem älteren Nachbarn. Er hat mein Schlafshirt an, welches ich mir vor 19 Jahren gekauft habe.

2ADU-4180263 2ADU-0853Wir lernen so viele nette Leute kennen. Eine Familie aus Venezuela frühstückt morgens neben uns. Die zwei Jahre des Geologen sind hier zu Ende und es geht weiter nach Frankreich. Ein absoluter Vogelfreund. Bevor die Kinder wach sind ist er mit Fernglas schon unterwegs. Begeistert zeigt er uns sein australisches Vogelbuch. Den Vogel sieht man dort, diesen hier. Warum ist auf einer Seite der selbe Vogel fünf Mal zu sehen? Nein nein, das sind alles unterschiedliche Arten! He? Ja ja, der ist hinten etwas heller wie vorne, der nächste ist oben grauer als unten…klasse.

Wir starten zu einem 3 Kilometer langem Rundweg und verlaufen uns. Ich glaube, das Wandern lassen wir besser.

2ADU-4200001Noch eine letzte Nacht in den Bergen und die Fliegen sind wieder da. Kaum lacht man für ein Foto, sitzen sie auf den Zähnen. Nicht einfach.

2ADU-4210011-1 2ADU-0815 2ADU-00023-2 2ADU-00015-1 2ADU-4210116 2ADU-4210166 2ADU-4210178Schorsch, wir wollen zwar hier nicht weg, aber die Reiseberichte enden leider bald 🙁

Als Kommentarmeister kannst du uns gerne zu Hause auf eine Tasse Kaffee besuchen 🙂

Des weißen Mannes Loch

Heute weht ein kräftiger Wind und es hat deutlich abgekühlt. Zum ersten Mal seit Wochen ist der Himmel bewölkt. Mit den letzten Offroadkilometern landen wir in der Opalstadt. Weltweit die größte Quelle dieser Edelsteine. In Coober Pedy (in der Aborigne-Sprache “des weißen Mannes Loch”) suchen wir Inges Castle. In ihrem Dugout (Wohnhöle) haben wir vor fast zwei Jahrzehnten einen schönen Tag verbracht. Während unserer Reise haben wir schon mit Rotel Kontakt aufgenommen. Das mail wurde an die Tochter von Inge weitergeleitet. Sie ist inzwischen 85 Jahre alt und wohnt seit 2 Jahren bei Tochter Traudel in Adelaide. Immer noch besucht sie, wenn möglich, ihre alte Heimat. Wir verpassen sie leider um zwei Wochen. Damals fanden wir heraus, dass Volkers Onkel und Inge als Nachbarn in Karlsruhe-Knielingen aufgewachsen sind. Sie kann sich noch an uns erinnern. Das Haus finden wir nur mit Hilfe und treffen den österreichischen Lebensgefährten  von Inge an. Er hat sich kaum verändert.

2ADU-0718 2ADU-0727 2ADU-0735 2ADU-0739 2ADU-0740 2ADU-0744 2ADU-0750Wir besichtigen den Friedhof und ich bekomme einen verdammt leckeren Lemington. Mal sehen, ob ich den zu Hause gebacken bekommen.

2ADU-0713 2ADU-0716 2ADU-0730Lamingtons… ein Genuss

Außer  Mad Max III wurden hier zahlreiche Filme  gedreht. Wir stehen vor einer Requisite aus “Pitch Black” mit Vin Diesel.

2ADU-0732Australien war ein großer weißer Fleck auf der Landkarte und es sollte lange dauern, bis sich daran etwas änderte. Ludwig Leichhardt, Deutscher, hat als erster den tropischen Norden durchquert und ist 3 Jahre später spurlos verschwunden.

Die erste Durchquerung des Kontinents, geführt von Robert O’Hara Burke und William John Wills von Süden nach Norden (3250 km) wurde eine Tragödie. Nachdem die Regierung eine Belohnung von 2.000 Pfund für diese 2jährige Expedition anbot, machte sich am 20.08.1860 eine Truppe von Melbourne aus auf den Weg. Bestehend aus 19 Teilnehmern, 27 Kamelen und 23 Pferden und mit 20 Tonnen Ausrüstung völlig überladen. Schwere Regenfälle und schlechte Straßen erschwerten die Reise und sie verringerten ihr Gewicht. Nach Streitigkeiten verließen einige Teilnehmer die Truppe und sie erreichten erst nach 2 Monaten und 750 Kilometern Menindee, einen Ort im Westen von New South Wales. Mitglieder wurden entlassen und neue angeheuert. Am 11. November erreichten sie Cooper Creek und errichteten ein Depot. Um den heißen australischen Sommer zu umgehen, sollte es im März weitergehen. Aus Angst, die Konkurrenz könnte schneller sein, harrte Burke nur bis 16. Dezember aus. Er machte sich mit Wills, John King, Charles Gray, sechs Kamelen, einem Pferd und Proviant für gerade mal drei Monate auf den Weg. Burke wies die Zurückgebliebenen an, drei Monate zu warten, Wills bat sie jedoch heimlich, die Wartezeit auf vier Monate zu verlängern. Außer den Tageshöchsttemperaturen von 50°C im Schatten war die Reise unbeschwerlich. Am 9. Februar 1861 erreichten sie den Little Bynoe River, einen Seitenarm im Delta des Flinders Rivers, wo sie feststellen mussten, dass sie das Meer nicht erreichen konnten. Die Mangrovensümpfe waren unpassierbar. Sie mussten umkehren, hatten aber nur noch für 27 Tage Vorräte, da sie bereits 57 Tage bis hierher gebraucht hatten. Die Kamele wurden unterwegs erschossen und verzehrt. Eine 5 Kilogramm schwere Python wurde gefangen und gegessen, worauf Gray und Burke die Ruhr bekamen. Am 17. April 1861 stirbt Gray.

Burke, Wills und King kehrten am Abend des 21. April 1861 in das Depot zurück, fanden es aber verlassen vor. Am Morgen dieses Tages waren Brahe und die Männer vom Cooper Creek nach Menindee aufgebrochen, weil sich einer seiner Männer ein Bein gebrochen hatte.  Zudem wurden die Vorräte knapp und es erschien der Depot-Besatzung unwahrscheinlich, dass Burke noch zurückkehrte, sie vergruben aber zur Sicherheit einige Vorräte und einen erklärenden Brief unter einem Baum und markierten die Stelle.

Die drei Männer gruben das Versteck aus und fanden den Brief, waren aber zu ausgelaugt und hatten keine Hoffnung, zur Hauptgruppe aufzuschließen. Sie entschlossen sich zu rasten und sich zu erholen, wobei sie die Vorräte aus dem Versteck aufbrauchten. Wills und King wollten der „alten Spur“ zurück nach Menindee folgen, aber Burke entschied, dem Fluss zu folgen. Er wollte auf diese Weise den weitesten Außenposten ländlicher Besiedlung in South Australia, eine große Rinderfarm nahe dem Mount Hopeless, erreichen. Das bedeutete eine 240 Kilometer lange Reise in Richtung Südwesten quer durch die Wüste. Sie schrieben einen Brief, in dem sie ihre Absichten erklärten, und vergruben ihn in dem Versteck unter dem gekennzeichneten Baum für den Fall, dass ein Rettungstrupp das Gebiet durchsuchte. Sie veränderten nicht die Aufschrift des Baumes oder das Datum auf dem Baum, was sich später als Fehler herausstellte. Am 23. April machten sie sich auf den Weg durch die Strzelecki-Wüste Richtung Mount Hopeless.

Währenddessen traf Brahe auf dem Rückweg nach Menindee auf Wright, der versuchte, den Nachschub zum Cooper Creek zu bringen. Die beiden einigten sich darauf, nochmal zum Lager am Cooper Creek zurückzukehren, um zu prüfen, ob Burke vielleicht doch zurückgekommen war. Als sie am 8. Mai ihr Ziel erreichten, waren Burke und Wills bereits 56 Kilometer entfernt. Da die Markierung des Baumes unverändert war, schlossen Brahe und Wright, dass Burke nicht zurückgekehrt war. Sie dachten nicht daran zu prüfen, ob die Vorräte noch an Ort und Stelle begraben waren, sondern kehrten zur Hauptgruppe nach Menindee zurück.

Nachdem Burke, Wills und King nicht genug Wasser transportieren konnten, kehrten Sie zum Cooper Creek zurück. Ende Juni 1861 beschlossen sie zum Dig Tree zu ziehen, ob eventuell inzwischen ein Suchtrupp dort eingetroffen war. Da sie sich von Ngardu-Samen ernährten, der dem Körper Vitamin B1 entzieht, starben alle 3 auf diesem Weg.

Burke_expedWir pausieren in Adelaide auf einem Campingplatz am Meer. Es ist wieder Zeit für einen Reifenwechsel. Das klappt alles wunderbar mit der freundlichen Spedition a.Hartrodt. Ich bekomme ein Motorrad, damit wir das Gepäck besser verteilen können. Nachts um halb vier geht die Sirene los. Feuer? Tsunami?

2ADU-0755Bei a.Hartrodt in Adelaide

2ADU-07572ADU-0759 2ADU-20165704 2ADU-4080186Wir schlendern durch das Zentrum und lauschen im Pub einer Live-Band. Auf der einen Seite haben wir betrunkene Männer, die unbedingt fotografiert werden wollen. Das Bild möchten sie allerdings nicht. Auf der anderen findet ein Junggesellinenabschied statt.

2ADU-20165741 2ADU-20165740 2ADU-20165748 2ADU-20165749 2ADU-20165758Partyyyyyy

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2ADU-20165773Jetzt sind wir reif für die Insel. Auf Kangaroo-Island lassen wir uns im Flinders Chase Nationalpark nieder. Ein Bikerpaar kommt. Sie freuen sich, zwei auf einem Motorrad mit Zelt zu sehen. Uns geht es genauso. Das ist wirklich sehr  selten. Sie beneiden uns um die bequemen Stühle, erzählen aber stolz von ihrem Kühlschrank. Nach unserer Fotopirsch besuchen wir Eleonore und Peter mit ihrer alten Kawasaki. Plötzlich halten wir einen Becher Weißwein in der Hand und schon ist das Leben leichter. Peter hat vom Koffer über die Seitentaschen zur Box und Trankrucksack alles selbst gemacht. Ganz toll, sogar Eleonores Stuhl. Findet ihr den Kühlschrank?

2ADU-4110056 2ADU-4110058 2ADU-4120062Auf der verschlafenen kleinen Insel sehen wir unsere ersten Koalas. Wie Kuscheltiere sitzen sie in den Bäumen. Tolle Buchten, weiße Strände, viele Tiere…

2ADU-4110028 2ADU-4110041 2ADU-0774 2ADU-4110055-1 2ADU-20165839 2ADU-0780

2ADU-20165864 2ADU-4120077 2ADU-20165879 2ADU-4120094 2ADU-4130105-1 2ADU-20165916 2ADU-20166038 2ADU-00055-1Im Marron Café essen wir frischen, sehr leckeren Flusskrebs. Während sie im Bauch verdauen, schauen wir, wie sie so gelebt haben.

2ADU-4130118Endlich reißt die Wolkendecke auf und wir fahren zu den berühmten Remarkable Rocks. Ein Wunderwerk der Natur.

2ADU-20166091 2ADU-4140198An dem Felsenbogen Admirals Arch beobachten wir Seelöwen.

2ADU-4140222Auf der Weiterfahrt bremst uns eine Schlange aus.

2ADU-00051-1Über eine rutschige Piste gelangen wir zu einer schönen Bucht. Volker fährt direkt auf den Strand. Und was passiert?

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Pink Roadhouse

Bevor wir im Busch verschwinden, schauen wir uns noch traditionelle Tänze der Ureinwohner an. Es gibt keine schriftliche Überlieferungen. Alles wird durch Gesang und Tanz von Generation zu Generation weitergeben.

2ADU-20164617Kurz hinter dem Nationalpark packen wir unsere Netze aus. Die Fliegen plagen uns. Mit Mund, Nase, Augen und Ohren suchen sie sich die feuchten Körperstellen. Während der Buschtoilette verlagern sie sich kurz, um danach wieder im Gesicht zu landen. Direkt nach dem Sonnenuntergang kommen die ersten Sterne. Volker fängt sie für uns ein.

2ADU-4020718Kata Tjuta

Gibt es etwas schöneres, als mit dem Blick auf die Milchstraße einzuschlafen? Vielleicht mit der aufgehenden Sonne aufzustehen?

2ADU-20165556Es geht weiter Richtung Süden. In Marla erkundigen wir uns bei der Polizei, ob der Oodnadatta Track mit dem schweren Bike befahrbar ist. Er ist nur für 4×4 geöffnet. Der Beamte telefoniert kurz. Durch den letzten Regen kann es ein paar kritische Stellen geben, aber die Road Trains dürfen auch durch. Ja dann…

2ADU-0621Wir lassen den Reifendruck ab und erzählen kurz mit einer Oma. Sie ist so süß, dass ich ein Bild mit ihr möchte.

2ADU-0623Volker jubelt. Wir haben nicht damit gerechnet, dass wir den legendären  Track fahren können. Vor einem Monat hat es hier so stark geregnet, dass die Piste für 1  ½ Wochen gesperrt war. Die Straße folgt der alten Overland Telegraph  Linie und der stillgelegten Great Northern Railway. In Oodnadatta sitzen wir mit wundem Hintern im Pink Roadhouse und essen den eindrucksvollen Oodnaburger.

2ADU-0629 2ADU-00704-1 2ADU-06512ADU-06341. Teil Geschafft – Oodnadatta Track

2ADU-06372ADU-0638Irgendwo soll es noch einen Stellplatz für Zelte geben. Volker fragt im Nachbarhotel. Schon befinden wir uns im Hinterhof. Klasse, das erinnert doch glatt an Argentinien. In Bajo Caracoles haben wir ähnlich gewohnt. Sogar die Hunde bellen nachts. Unter dem Vordach packen wir das Laptop aus. Hier wuselt es und dauernd fallen Käfer und andere Viecher auf uns. Wir fliehen in den kleinen Frühstücksraum. In der Kneipe nebenan wird Didgeridoo gespielt. Neugierig schauen wir um die Ecke. Freundlich winkt man uns herbei. Ich sitze neben einem Aborigine und strahle.

2ADU-4050039 2ADU-4040026Mein Netz hat ein Loch und die Stechmücken überfallen mich die ganze Nacht. Aber noch nicht genug gestraft. Volker richtet das Tarpe und eine Alu-Stange fällt mir auf den Kopf.

2ADU-4040012Jetzt machen wir uns auf den Weg nach William Creek. Die Straße ist super. Wir freuen uns viel zu früh. Irgendwann geht es los mit Schildern. DIP’s und Floodway’s wechseln sich ab. Die einen sind mit Tiefsand gefüllt, die anderen sehen im schlimmsten Fall so aus:

2ADU-0656 2ADU-4050066-1 2ADU-0654Die Wasserdurchfahren halten sich in Grenzen.

2ADU-00716-1 2ADU-0647Völlig ausgehungert von der anstrengenden Gravelroad landen wir in William Creek.

2ADU-0661 2ADU-06722. Teil vom Oodnadatta Track geschafft

Wir buchen direkt einen Flug über den Lake Eyre. Den Herrn Eyre hatten wir schon als Highway durch die Nullabor Plain kennengelernt. Jetzt möchten wir erst ein Kamel verdrücken. Die Küche hat vor 5 Minuten geschlossen. Gierig starren wir auf die letzten gefüllten Teller, die serviert werden. Einen kleinen Snack können wir noch ergattern. War vielleicht besser so, denn der Flug wird holpriger als die Strecke. Im Viersitzer heben wir ab und bestaunen den größten See Australiens (wenn er in den seltenen Fällen gefüllt ist). Er liegt 17 Meter unter dem Meeresspiegel und ist der tiefste Punkt auf dem Kontinent und Heimat von Pelikanen.

2ADU-4050080 2ADU-20165610 2ADU-000764 2ADU-4050106 2ADU-00780-1 2ADU-20165624 2ADU-4050130 2ADU-4050149Neuer Anlauf für das Abendessen. Oje, was ist denn hier los? Eine ganze Busladung voll Rentner hat das Lokal reserviert. Sie trösten uns mit einem Sandwich.

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Wildes Outback

Von Werner und Claudia verabschieden wir uns wieder und fahren mit Stephen Richtung Kings Canyon. Zuerst zeigt er uns eine Schlucht, dann einen spirituellen Ort der Aboriginies. Von hier nehmen sie die Farben für die Körperbemalungen.

2ADU-20164322 2ADU-20164333 2ADU-3300304Nach dem Mittagessen bestaunen wir von einem Lookout den Krater eines Meteoriteneinschlags.

2ADU-3300312 2ADU-3300316Jetzt müssen wir 1.4 bar Luft aus den Reifen lassen. Das Offroud-Training von Hechlingen wird umgesetzt. Dort durfte ich stolz neben dem Foto von Brad Pitt stehen. Dann erfahren wir von Lutz, unserer Patagonienbeanntschaft, dass er damals mit ihm trainiert hat. Unglaublich, wir haben so viele Stunden miteinander verbracht und du hast kein Wort davon erwähnt. Brad Pitt, Hallo!!!

2ADU-00665-2 2ADU-00368-1 2ADU-0591-1 2ADU-00670-1Bei dem Geholpere macht sich der Rückspiegel selbständig. Volker dreht ihn zwei mal fest. Nach einem lauten Flucher in den Helm halte ich das Teil in der Hand.

2ADU-0594Wir biegen rechts ab in die Wildnis zum Buschcampen. Die Männer sammeln Feuerholz, die Frau findet keine Beeren und schaut zu. Volker hackt wie wild auf einen Baum ein. Die beiden zerren lautstark an dem Stamm. Er bricht, aber nicht an der Sollbruchstelle sondern an der Wurzel. Volker schleift das dürre Teil her. Wir zeigen Stephen unseren Südamerikafilm, denn er möchte Ende des Jahres mit Frau und Motorrad für drei Monate dorthin. Dann schlüpfen wir in die Netze und bestaunen den grandiosen Sternenhimmel bis zum Horizont. Zu Hause werden wir, wie immer, so vieles vermissen. Schritte lassen mich nachts aufschrecken. Hier gibt es Dingos und irgendwas läuft um uns herum. Erstmal das Herz beruhigen, dann die Geräusche aus Stephens Schnarchen filtern. Ein Schnauben ist zu hören. Es ist eine Herde wilder Pferde. Volker wird auch wach und leuchtet mit der Lampe. Seitlich sehe ich zwei reflektierende Augen. Das sind keine Pferde…

2ADU-0602-1 2ADU-20164342 2ADU-20164349Nach dem Frühstück fahren wir zum Kings Canyon. Wir entkleiden uns auf dem Parkplatz und lassen alles auf dem Motorrad liegen. Stephen verwandelt sich in einen Hippie und läuft ungeplant mit seinen Crocs mit. Völlig untrainiert geht es steil nach Oben. Der 6 Kilometer lange Rundweg ist traumhaft. Rot und schwarz gemusterte über 100 Meter hohe Felswände bis zum Garden of Eden. Ein Wasserloch im Schatten der hohen Felsen. Dort saßen wir vor 19 Jahren. Stephen hat noch nie so viel Wasser hier unten gesehen. Wunderschöne Gegend. Im australischen Winter ist deshalb die Hölle los.

2ADU-00382-3 2ADU-20164387 2ADU-20164391 2ADU-3310356 2ADU-20164425 2ADU-20164437 2ADU-3310403 2ADU-20164449 2ADU-20164456Noch ein gemeinsames Mittagessen und unsere Wege trennen sich leider viel zu schnell wieder. Total k.o. nach diesem Marsch fahren wir noch 189 Kilometer bis zu unserem Übernachtungsplatz. Im Lokal nehmen wir einen Snack und kaltes Bier zu uns. Eine ältere Neuseeländerin mit ihren zwei Töchtern spricht uns an, ob wir Biker sind. Weiß nicht, wie sie das an unserem Flip Flop-Outfit erkannt hat. Wir sind 3 Monate unterwegs. WOW! Wir kommen von Alice Springs und haben eine Busch-Nacht hinter uns. WOW! Morgen fahren wir zum Uluru. Oh WOW WOW!!! He? Irgendwann dämmert es bei uns: Wir haben Merino-Radlerhosen (Unter- Wander- und Schlaflose in einem) an. Sofort klären wir die Familie auf.

2ADU-4010419Campground in Curtin Springs2ADU-4010420Nicht mehr weit, bis wir Gänsehaut bekommen. Der Uluru zeigt sich in der Ferne. Wir umrunden ihn und können uns nicht sattsehen. 348 Meter erhebt er sich aus dem Buschland. 3,6 Kilometer ist er lang. Eine Nacht verbringen wir in Yulara, dem einzigen Dorf in der Nähe.

Den Inselberg sehen wir zum ersten Mal ohne Wolken bei Sonnenuntergang. Ein magischer Ort.

2ADU-4010435 2ADU-20164485 2ADU-20164489 2ADU-4010482 2ADU-20164534Die nächste Nacht wollen wir im Busch verbringen. Ein Tipp von Werner für einen tollen Sonnenaufgang über den Kata Tjutas. Wir verschlafen ihn fast.

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Die älteste lebende Kultur der Erde

Meine Lieblingskultur lebt bereits seit 65000 Jahren unverändert im Einklang mit der Natur.

„Natürlich stimmt es nicht. Wir leben schon sehr viel länger hier. Wir sind schon in der Zeit vor der Zeit hier gewesen. Wir sind direkt aus der Traumzeit unserer Schöpferischen Ahnen gekommen und wir haben hier gelebt und die Erde so erhalten, wie sie am ersten Tag war.“

Die Mythen der Aborigines sind die ältesten Überlieferungen der Menschheit. Viele ihrer Traumzeitgeschichten wurden schon zu einer Zeit erzählt, als in Europa vom Homo sapiens noch nicht die Rede war, sondern die Neandertaler durch die Weiten unseres Kontinents zogen.

Die Kultur der Aborigines birgt nicht nur die ältesten Überlieferungen des Menschengeschlechts, sie ist auch die wohl am tiefsten von einer natürlichen Spiritualität durchgedrungene lebende Kultur der Menschheit. Die Uraustralier sind also eine Spezies von Mystikern, eine spirituell hochentwickelte Gesellschaft, die seit Zehntausenden von Jahren nach den Gesetzen lebt, die ihnen von den Mächten der Schöpfung offenbart wurden.

Als die Europäer in Australien auftauchten, sahen sie in den Aboriginies jedoch nur völlig unzivilisierte „Wilde“, die ohne nennenswerte Kultur wie die Steinzeitmenschen lebten. Man nahm ihnen ihr Land und rottete sie fast aus. Erst im 20. Jahrhundert begriffen die Weißen überhaupt, dass sie es mit einer hochentwickelten Kultur zu tun hatten, deren Wurzeln tiefer in die Geschichte zurückreichen als die aller anderen Völker.

In Katherine kühlen wir uns in den Hot Springs, einem Naturbecken, ab. Wir versuchen, mit einem Aboriginie zu erzählen. Er hat eine leere Rotweinflasche in der Hand und seine Zunge ist schwer. Die meisten Ureinwohner, die wir bis jetzt gesehen haben, sind sehr reserviert. Wir können das gut verstehen.

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2ADU-3250039 2ADU-3250045Wir sehen viele Schwarze im Schatten der Bäume sitzen und so die Tage verbringen. Sie leben ohne Perspektive. Zu den Stämmen können sie nicht mehr zurück, von den Weißen werden sie nicht akzeptiert. Ein trauriges Bild.

2ADU-00036-1 2ADU-3250009 2ADU-000007 2ADU-3250014Wieder suchen wir nach einer Abkühlung. Heute in den Thermalquellen von Mataranka. Klingt komisch, ist aber so.

2ADU-3260058-1Das Outback hat keine Grenzen, man spürt es. Die Zeit vergeht hier langsamer. Irgendwie haben wir die Grenze zum Northern Territorry übersehen. Wir müssen die Uhr wieder 90 Minuten vorstellen. In Daly Waters suchen wir eine Unterkunft. Grölend werden wir von vielen Jugendlichen vor dem historischen Pub begrüßt. Man sieht uns wohl an, dass wir aus dem Partyalter heraus sind und gibt uns einen Tipp: Hier werden wir vor 2 oder 3 Uhr nicht schlafen. 7 Kilometer weiter ist es ruhiger. Nach dem  Duschen kommen wir zurück. Die Jungs umzingeln uns und wir sollen das Motorrad für Bilder mittenrein stellen. Gesagt getan, aber keiner macht ein Bild. Sie besteigen die Maschine und wollen von uns fotografiert werden. Volker fährt sie dann an eine Stelle, die sich später als Kotzecke entpuppt. Ein schwedischer Berufsfotograf und wir sind die einzigen Nüchteren. Ingvar lebt mit seiner australischen Frau in Sydney. Er war auch schon mit seiner BMW in Chile unterwegs. Wir sind uns einig, das dies einfach das schönste Land ist. Er entpuppt sich als Profi. Wer ihn googeln möchte: www.ingvarkenne.com. Ich werde von einer jungen Dame aufgefordert, beim B & S Ball mitzumachen. Bei was? Das ist lustig, macht soviel Spaß und ist ein absolutes Highlight. Ob ich einen Dress hätte. Nein. Sie kann mir was günstiges geben. Was auch immer das gewesen wäre, ich kann bei dieser Singelparty nicht mitmachen. Alle werden später mit Farbe verschmiert und ich weiß nicht, ob mich Volker so mitnehmen würde. Hier verewigen wir uns. Nicht mit BH, Slip oder Geldschein, sondern mit Visitenkarte und Aufkleber. Eine tolle Liveband fängt an zu spielen und alle sind gut drauf.

2ADU-3260076 2ADU-3260079 2ADU-3260080 2ADU-3260091 2ADU-3260095 2ADU-20164087 2ADU-20164093 2ADU-3260097 2ADU-3260103 2ADU-3260108 2ADU-3260109 2ADU-3260114 2ADU-20164099 2ADU-3260128 2ADU-3260136Über den Wendekreis des Steinbocks kommen wir zu den Devil Marbles. Hier liegen einige tausend runde Granitfelsen. Wir wollen Bilder von 1997 nachstellen und finden diese blöden Steine nicht. Die Riesenmurmeln müssen doch irgendwo sein! Wir sind auf Koffeinentzug. Das ist nicht gut. Nehmen wir was da ist. Ein Fotografierstress. Sonnenuntergang, Sternenhimmel, Sternschnuppen, Mondaufgang (passend zu Ostersonntag: eiförmig rot) über dem Motorrad und am nächsten Morgen den Sonnenaufgang.

2ADU-32802682ADU-3270141 2ADU-3270146 2ADU-3270159 2ADU-3270161 2ADU-20164152 2ADU-20164191 2ADU-20164240 2ADU-20164276 2ADU-3280188 2ADU-3280256Nach dem Zeltaufbau in Alice Springs folgen wir der BBQ-Einladung. Frisch geduscht aber ungebügelt stehen wir vor dem Hoftor von Claudia und Werner. Die Motorradweltreisenden begrüßen uns herzlich. Stephen und Deb, ein befreundetes Ehepaar kommt noch und es wird ein toller Abend.

2ADU-3280273 2ADU-0571 2ADU-3290278 2ADU-0579Am nächsten Mittag sitzen wir alle im Watertank Cafe, in dem Claudia arbeitet. Stephen möchte uns ein Stück der Reise begleiten, wie cool ist das denn. Werner würde auch gerne, muss aber leider arbeiten. Abends machen wir noch ein Pub unsicher und morgen früh geht es los.

Wir werden ein paar tolle Tage miteinander verbringen.

Neue Perspektive

Wir befinden uns im Bereich der Kimberleys. Dazu gibt es eine spannende wahre Geschichte:

„Flug in die Hölle“

Im Februar 1932 startet das Wasserflugzeug Atlantis von Köln zum Flug um die Erdteile Europa, Asien, Australien, Richtung Amerika, rund um die Welt. Am 15. Mai fliegt die Maschine mit Pilot Hans Bertram und Bordmonteur Adolf Klausmann über der Timorsee Richtung Darwin. Sie werden dort nie ankommen. Aufgrund eines unvorhergesehenen Unwetters kommen sie vom Kurs ab und landen mit dem letzten Tropfen Sprit im Niemandsland, den Kimberleys. Ohne Proviant, den sie wegen Zeitdruck nicht besorgt hatten, machen sie sich auf die Suche nach Wasser und Zivilisation. Bei einer Flussüberquerung (Salzwasser) nähern sich Krokodile. Hab und Gut verschwinden im Wasser und sie schwimmen um ihr Leben. Splitternackt stehen sie am Ufer. Naja, nicht ganz: Tropenhelm, Halstuch und Fliegerbrille haben sie noch am Leib. An kantigen Steinen und messerscharfem Gras schneiden sie sich Füße und Beine auf. Tagsüber werden sie von Fliegen überfallen, die sich in eiternde Wunden setzen und nachts von Moskitos aufgefressen. Sie kommen so nicht weit und demontieren einen Schwimmer vom Flugzeug, den sie als Boot umfunktionieren. Jeder kniend in einer Kammer eingezwängt paddeln sie los. Die Strömung zieht sie auf das offene Meer und sie müssen 4 Tage und Nächte in dieser Position durchpaddeln, um das rettende Ufer zu erreichen (immer noch ohne Nahrung und Frischwasser). Dies war erst der Anfang der Hölle, die über 50 Tage dauern soll. Hier ein Bild aus der Verfilmung dieser wahren Geschichte, in der sie sich auch ihr patentiertes Feuerzeug aus Anlassmagnet des Motors, etwas Benzin, Watte und einer leeren Medizinflasche bauten. Ein tolles Buch, das in viele Sprachen übersetzt wurde.

2016-03-29 19_28_56-2ADU Reisetagebuch - Google DocsAustraliens „Ende der Welt“ ist eine wilde, ungezähmte Region abgeschiedener, spektakulärer Landschaften und wer sich dort bewegt, muss riesige Entfernungen überbrücken. Das Klima ist rau, die Bevölkerungsdichte äußerst gering und eine Infrastruktur kaum vorhanden. Kimberley, das größer als 75% aller Länder der Erde ist, wird von einem undurchdringlichen Küstenstreifen und lebensfeindlichen Wüsten begrenzt. Dazwischen erstrecken sich ausgedehnte, von Affenbrotbäumen übersäte Spinifexebenen, von palmengesäumte Schluchten und öde Berge. Herrliche Wasserfälle runden das Bild ab.

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2ADU-0549Hatten wir schon erwähnt, wie heiß es ist? Auch der Fahrtwind bringt keine Abkühlung. Wir brummen durch Heuschreckenschwärme. Die gelben Hüpfer zermatschen auf uns. Wir sehen aus wie die Schweine. Volker etwas mehr. Das ganze Motorrad ist voll von diesen toten Insekten und stinkt pervers.

2ADU-00635-2 2ADU-0559Wir sind total fertig und kippen an der Fitzroy River Lodge erstmal um. Nicht wegen der Hitze, sondern wegen des Zimmerpreises. Da ein Unwetter naht, haben wir keine Wahl. Falls wir etwas kaputt machen sollten, müssen wir auch noch eine Kaution hinterlegen. Die wilden Motorradfahrer… Wir unterhalten uns kurz mit einem älteren Paar, das gerade vom kleinen Pool kommt. Sie waren in ihrem eigenen Land 20 Monate unterwegs und haben den schönsten Swimmingpool am Lake Argyle gesehen. Er liegt genau in unserer Richtung.

Es donnert, stürmt und regnet die halbe Nacht.

2ADU-3210005Ein langer Tag liegt vor uns. Über 600 Kilometer. Wir  erkundigen uns, ob die Straße befahrbar ist und bekommen grünes Licht. Bis auf einen Abzweig zur Toilette ist alles trocken.

2ADU-3220017Es läuft gut. Wir machen nur kurze Trinkpausen. Überall hängen riesige Kumuluswolken und wir möchten vor einem Gewitter in Kununurra sein. Im Visitor Center buchen wir einen Flug über die Bungle Bungles. Da dieser erst Übermorgen stattfindet, können wir die kommende Nacht am Lake Argyle verbringen und den angeblich schönsten Pool des Landes begutachten. Seit dem Frühstück haben wir nichts mehr gegessen. Auch jetzt ist keine Zeit, da wir im Hellen ankommen wollen. Noch 70 Kilometer bis zum Caravanpark. Nach der Hälfte müssen wir abbiegen. ein Schild begrüßt uns: Achtung, Straße unter Wasser! Oje, ist aber harmlos. Endlich angekommen wird eine Kabine schon nicht so teuer sein. Ausgeträumt, wir buchen einen stromlosen Zeltplatz. Das Restaurant ist zu, aber wir bekommen zwei Rindersteaks mit Salatplatte angeboten, die wir im Kühlschrank deponieren. Jetzt schlüpfen wir erst in unsere Badesachen. Mehr muss man nicht erwähnen.

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2ADU-3220025 2ADU-3220046Der Genuss wird unterbrochen, als wir in der Ferne die Blitze entdecken. Oh nein! So hat das Gestern auch angefangen. Wir braten unsere Steaks und breiten dann die Netze aus. Volker ist es auch hier zu heiß und er legt sich noch eine Stunde in den Pool. Um danach weiterzuschwitzen.

2ADU-32200492ADU-3220051Ich wache von einem Windstoß auf. Oh Schreck, die Blitze kommen näher. Da alles offen auf dem Motorrad liegt, spannen wir das Tarp darüber. Winzige Mücken kitzeln auf der Haut, Moskitos summen in hohen Tönen vor dem Netz, Der Vollmond macht die Nacht hell… dann kreischen die Papageien.

Um 6.30 Uhr befinden wir uns wieder im Wasser.

2ADU-3230053 2ADU-3220028-1Wir freuen uns auf den Flug. Die Pilotin selbst holt uns an der Lodge ab. Na, hoffentlich fliegt sie besser, wie sie fährt! Am Airport erklärt sie uns die Route und es kann losgehen. Sieben Fluggäste und die Kiste ist voll. eine Passagierin muss wieder aus dem heißen engen Flieger aussteigen. Sie wird ermuntert und traut sich dann doch. Der Blick von oben ist einfach genial. Zuerst über den Lake Argyle, dem zweitgrößten Süßwasserreservoir Australiens, indem sich Süßwasserkrokodile befinden. Weiter über eine Station, die 80.000 Rinder bewirtschaftet. Die Farm ist so riesig, dass sie alle 2 Wochen mit dem Helikopter versorgt werden muss. Dann die Bungle Bungles. Sie wurden erst Mitte der 1980er von Weißen zufällig entdeckt. Die ocker und schwarz gestreiften “Bienenkorbkuppeln” wurden über Jahrmillionen vom Regen geformt. Sie bestehen aus Sandstein und Kieseln. Die Streifen stammen von oxidierten Eisenverbindungen und Algen. In Schleifen fliegt sie über 200 Meter tiefe Schluchten mit Wasserfällen, gigantisch. Auf dem Rückweg bestaunen wir noch eine Diamantenmine.

2ADU-20163860 2ADU-20163884 2ADU-3240102 2ADU-3240132-1 2ADU-3240105 2ADU-3240154-1 2ADU-3240170 2ADU-3240172 2ADU-000197 2ADU-20164058 2ADU-3240216Noch hin und weg von dem tollen Erlebnis laufen wir zum IGA. Der Supermarkt ist von der Polizei abgesperrt. Ist er nur heute zu? Ja, da findet gerade ein Überfall statt 😮

Es sind Osterferien. Die Dörfer wirken wie ausgestorben. Alle sind auf Reisen.

Jetzt geht es in the red center, dem Herzen Australiens. Wir wollen uns mit Claudia und Werner in Alice Springs treffen. Die Auswanderer haben uns auf dem GS-Forum entdeckt und angeschrieben, ob wir sie nicht besuchen möchten. Wir freuen uns drauf.

Kräftig gesalzen

Mehr als 90 % des Landes ist zu trocken zum Bewirtschaften. 80% der Bevölkerung leben eine halbe Autostunde vom Meer entfernt. Australien hat 7000 Strände. Dementsprechend sind sie auch gerüstet.

2ADU-0544Wir fahren stundenlang, um noch immer im Nichts zu sein. Der kräftige Wind massiert mal wieder unsere Nackenmuskeln.

2ADU-00379-1 2ADU-00345-1Endlich landen wir in der Stadt Exmouth’s. Im Neubaugebiet steigen die Leute direkt vom Haus ins Boot. COOL !!!

2ADU-3170084Von hier geht es in den Nationalpark Cape Range am Ningaloo Reef. Wir werden registriert. Die Dame sucht am Vorderrad das Nummernschild. Hmm…

Nachdem wir den Eintritt bezahlt haben, stellen wir unser Zelt auf. Mit neu erworbener Schwimmbrille und Unterwasserkamera eilen wir zu dem schönen Strand. Hier ist kein Schwein. Aber warum? Ist doch schließlich UNESCO Weltnaturerbe.

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Mit den Strömungen muss man aufpassen. Seit ich auf Sardinien kaum aus dem Wasser kam, bin ich extrem vorsichtig. Die See ist aufgewühlt und zwischen dem Grünzeug entdecken wir die Korallen. Kein Fisch. Das gibt es doch nicht. Hier sollen wir zwei Nächte ohne Dusche, Strom, Handyempfang und alles aushalten? Manchmal sehen wir einen Schildkrötenkopf nach Luft schnappen, das war es.

2ADU-00593-1Zum Glück bekommen wir einen Tipp, wo das Schnorcheln schöner ist. Das Riff ist schließlich über 250 Kilometer lang. Am nächsten Tag fahren wir mit leichter Kleidung 15 Kilometer weiter zur Turqouise Bay. Sie macht ihrem Namen alle Ehren. Sieht doch gleich ganz anders aus. Leider haben wir weder Flossen noch Schnorchel und müssen, wie die Schildkröten, immer wieder die Köpfe aus dem Wasser strecken. Es ist glasklar. Das Riff mit den vielen bunten Fischen nur 20 Meter vom Strand entfernt. Wir sehen sogar eine Seegurke. Am Barriere Reef gibt es einen aalförmigen Fisch. Um in den Fresspausen nicht selbst Opfer zu werden, schlüpft er in den Hintern einer Seegurke.

2ADU-3160017 2ADU-00599-32ADU-00596-12ADU-00599-12ADU-00604-22ADU-3160032-1Unser Wasservorrat reicht nur zum Trinken. Meine Haare sind zerzaust und nicht mehr zu bändigen. Wir sind total klebrig, aber glücklich über diesen tollen Tag und werden noch mit einem klaren
Sternenhimmel belohnt. Mit der Taschenlampe sehen wir überall glitzernde Punkte im Sand. Näher betrachtet sind das alles Spinnen, die aus ihren Löchern kommen.

2ADU-20162838 2ADU-20162922 2ADU-20163013Immer wieder werden wir gewarnt, dass wir auch tagsüber höllisch auf die Kängurus aufpassen müssen. Heute sehen wir sie zum ersten mal lebend am Straßenrand. Neugierig schauen sie uns aus dem Gebüsch heraus an. Doing doing doing, weg sind sie.

2ADU-20162975Auf einem Parkplatz steht ein Burgerbus. Wir interviewen die nette Frau, um einiges über Land und Leute zu erfahren. Sie wohnt 20 Kilometer weiter und betreibt noch ein Bed & Breakfast und Campingplatz um den See, der momentan ausgetrocknet ist, da es seit Dezember nicht mehr geregnet hat.

2ADU-3170086 2ADU-3170090-1Begleitet von Willywillys (Windhosen) geht es an vielen  Billabongs (Wasserlöcher in ausgetrockneten Flussbetten) vorbei, in denen Kühe und weiße Eukalyptusbäume stehen. Die vielen toten Kühe (roadkill) am Straßenrand stinken erbärmlich. Unsere Klamotten sind auch nicht mehr weit davon entfernt.

2ADU-00049-2 2ADU-3180008 2ADU-3180004 2ADU-0541Eine Kragenechse sonnt sich am Wegesrand.

2ADU-0548-1Wir halten am hübschen Sandfire Roudhouse, um in einem kühlen Motelzimmer zu übernachten. Der alte Raum ist muffig und heiß. Wir müssen erst die alte laute Klimaanlage zwei Stunden laufen lassen.

2ADU-3180026 2ADU-3180029 2ADU-3190047 2ADU-3190052Die Luftfeuchtigkeit steigt immer höher. In Broome, unserem letzten Stopp an der Westküste wandert Volker nachts schweißgebadet aus dem Zelt. Es hat immer noch schwüle 30 Grad. Im Meer kann man wegen der Quallen nicht baden, aber der Campingplatz ist ein kleines Paradies. Wir genießen es in vollen Zügen. Einen schöneren Pool können wir uns momentan nicht vorstellen.

2ADU-3190058-1 2ADU-3190063Volker hat einen “freien Tag” und ich wasche Wäsche

2ADU-3200122 2ADU-3190066-1 160310-2ADU-005 2ADU-3130004Am Strand kann man auf einem Kamel in den Sonnenuntergang reiten. Da uns dies zu abenteuerlich ist, machen wir lieber Bilder. Kamele wurden im 19. Jahrhundert von Afghanistan als Transportmittel eingeführt. Nachdem man keine Verwendung mehr für sie hatte, wurden sie ausgewildert. Mit 600.000 Tieren ist es die weltweit größte wilde Kamelpopulation und verdoppelt sich alle 10 Jahre.

2ADU-20163749 2ADU-20163785Volker kann von den Trampeltieren nicht genug bekommen. Manchmal klappt es aber mit dem Scharfstellen nicht so.

2ADU-20163825Um die Ecke, am Leuchtturm gibt es die ältesten Dinosaurierspuren, die je gefunden wurden. Sie entstanden vor 123 Millionen Jahren. Wir suchen sie fast vergeblich 😉

2ADU-3200088 2ADU-3200094Die nächsten Tage werden richtig hart, aber die Mühe lohnt sich.

Getrennte Schlafzimmer

Ein extra Fotostop für die Kollegin 🙂

2ADU-112043Wir verstecken die Kamera für Fahraufnahmen am Straßenrand, um sie danach verzweifelt wieder zu suchen. Ach, der indische Ozean. Den mögen wir. Es ist sehr abwechslungsreich hier. Weiße Strände sowieso, dann stehen wir vor einem rosa Salzsee.

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2ADU-152836Dann bestaunen wir noch eine Naturbrücke.

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Und noch mehr…

160312-2ADU-646 160312-2ADU-648 2ADU-3130043-1Heute möchten wir auf einer Pferderanch übernachten. Es ist mild und soll eine Freilichtnacht zwischen Hühnern und Ziegen werden. Dann entdecken wir ein Schild und sind nicht mehr so sicher.

Tiere, die den sicheren Tod bedeuten. Aber, scheiß der Hund drauf, wir machen es.

160312-2ADU-733160312-2ADU-735 Traumhaft, wir blicken in den Sternenhimmel und schlafen ein. Wenn ein Finger zu nah am Netz ist, wird er von den Moskitos gnadenlos ausgesaugt. Der Hahn hat einen Schuss. Er fängt um 3 Uhr an zu krähen.

160312-2ADU-717Ausschlafen ist heute nicht. Kein Problem, das passt zu unserer Routine. So früh wie möglich das Zelt abbauen (bevor die Hitze kommt), einen Müsliriegel vertilgen und ca. 1 Stunde bis zum Frühstück fahren. Heute geht das in die Hose. Erst nach über 200 langen  Kilometern kommt die nächste Gelegenheit. Am Billabon Roadhouse gibt es endlich die lange ersehnten Pancakes. Wir sind am Verhungern.  Es werden 3 Teller serviert und zwei ganze Pfannenkuchen, die wir gerecht teilen. Bei den 5 Heidelbeeren wird es schwieriger.

2ADU-3130014-1 2ADU-3130019Wir fahren zum Weltkulturerbe “Shark Bay”, vorbei am Muschelstrand. Er ist 40 Kilometer lang und besteht aus einer bis zu 10 Meter dicken Schicht kleiner weißer Muscheln. Einzigartig auf dieser Welt.

2ADU-20162617 2ADU-20162645 2ADU-3130029-1Endstation Monkey Mia ist eine Touristenattraktion hoch drei, aber ein Muss. Das Empfangskomitee erwartet uns bereits.

2ADU-3130044 2ADU-20162651In den 1960er Jahren fütterten lokale Fischer regelmäßig Delphine in dieser seichten Bucht. Seitdem kommen jeden Vormittag wilde “Flipper“ und holen sich ihre „Happen“. Damit die Selbständigkeit der Tiere bleibt, ist die Anzahl der Fische begrenzt und die Ranger haben ein waches Auge auf die Finger der Touristen. Berühren ist streng verboten. Das Prozedere geht um 7.45 Uhr los. Wir sind eine Stunde früher da und entdecken vom Steg aus eine Wasserschildkröte. Am Ufer sichte ich die Delfine und flitze los, um gleich wieder weggeschickt zu werden. Erst zur vereinbarten Zeit darf ich mit den vielen anderen Touristen einen Schritt ins Wasser. Einmalig, diese wunderschönen klugen Säugetiere kommen  hautnah an uns heran und grinsen in die Kamera.

2ADU-20162684 2ADU-20162659 2ADU-201627052ADU-20162787 2ADU-3140089 2ADU-20162727Es ist inzwischen 9 Uhr und die Sonne brennt erbarmungslos auf uns herab. Nach dem Zeltabbau und aufpacken des Motorrades sind wir klatschnass geschwitzt und kommen kaum in die Motorradklamotten.

Neue Bilder in unserer Galerie

Über die Welle zu unser aller Anfang

Australisches Frühstück

160311-2ADU-127Mit leichter Hautrötung fahren wir weiter. An gemähten Weizenfeldern und Salzseen vorbei, durch exotische Wälder mit Grasbäumen. Mehr als eine halbe Million Pflanzen- und Tierarten sind endemisch.

160308-2ADU-162Bis zur Wave Rock. Bereits seit 60 Mio. Jahren steht diese mächtige Welle (15 Meter hoch und 110 Meter lang). Sie wurde durch Wind und Wassererosion aus einer 2,7 Milliarden Jahre alten Granit-Gesteinsformation geformt.

160307-2ADU-018 160307-2ADU-035 160307-2ADU-046 160307-2ADU-057Wir fahren weiter zur weltweit bekannteste Kolonie der Stromatolithen. Die niedrigen, korallenähnlichen Strukturen bestehen aus Cyanobakterien, die fast identisch sind mit jenen Mikroorganismen, die vor 3,5 Milliarden Jahren lebten und als Hauptgrund für die Schaffung der Erdatmosphäre durch Photosynthese angesehen werden und die damit die Grundlagen für komplexere Lebensformen bildeten.

160308-2ADU-234Wir campen auf einem gut bewerteten Platz. Hier wohnen Familien im Wohnwagen. Überall liegt Müll und es ist sehr chaotisch. Die Kinder sind neugierig und leisten uns Gesellschaft. Alle plappern auf einmal. Ein Mädchen will nicht glauben, dass ich ein Girl bin, hmm.

160308-2ADU-495-1 160309-2ADU-501Clemens, wir haben versucht, den Sternenhimmel einzufangen.

160313-2ADU-007Auch die grünen Papageie bekommen wir abgelichtet. Simone, was haben wir denn hier?

160308-2ADU-245Die Firma a.Hartrodt hat uns die Reifen nach Perth geschickt. Wir lassen sie gleich montieren.

160309-2ADU-515Da Volker nie wieder durch die Nullarbor fahren möchte, sind wir jetzt für den Norden gerüstet. Das wird hart und heiß, aber wir kühlen uns immer wieder ab.

160309-2ADU-572-1 160309-2ADU-575-1Es ist sehr windig. Wir fahren zum spektakulären Pinnacles Desert, wo tausende von Kalksteinsäulen scheinbar unwirklich aus dem Wüstenboden aufragen und der kalkreiche Sand den Überrest zusammengedrückter und im Laufe von Jahrtausenden erodierter Muschelschalen darstellt. Die bis zu vier Meter hohen Gebilde sind auf 4 Quadratkilometer verteilt. Das Berühren und Besteigen der Pinnacles ist verboten. Da sitzen wir nun und lassen die Sonne im Meer versinken.

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>>> gefahrene Route (Stand 13.03.2016)

Baumlos irgendwo im Nirgendwo

Wir übernachten an einem einsamen Platz. Endlich Gelegenheit den Sternenhimmel einzufangen. Die Pferdebremsen schlafen endlich und wir überwinden die Müdigkeit. Die Kameras laufen, alles ist perfekt. Bis ein paar deutsche Jungs gefahren kommen und in unsere Linsen leuchten. Die drei sind nett und  schlafen zusammen in einem Kastenwagen.

160303-2ADU-267Immer wieder hören wir, wie extrem langweilig die Fahrt durch die Nullarbor Plain (bedeutet kein Baum) ist. Uns gefällt es. Tolle Roudhouses und traumhafte Lookouts wechseln sich ab. Wer Lust hat, kann  sich sogar auf dem Längsten Golfplatz der Welt verweilen. Die 18 Löcher verteilen sich auf 1362 km.

160304-2ADU-299 160304-2ADU-301 160304-2ADU-305160305-2ADU-048 160304-2ADU-358Wir passieren die Grenze zu Westaustralien und drehen die Uhr 2 ½ Stunden zurück.

Wieder kommt ein Fotostopzeichen. Natürlich wollen wir zur alten Telegrafenstation. Hoppla, von Schotter war keine Rede. Dann auch noch 4 Kilometer. In voller Montur wandere ich über zwei weiße Sanddünen und komme aus dem Staunen nicht mehr heraus. Wow, da hätten wir was verpasst.

160304-2ADU-404Ab jetzt zieht sich der Weg wie Kaugummi. Immer Geradeaus. Keine Kurven, keine Erhebungen. Ein hartes Stück Arbeit bis zur nächsten Übernachtung. Um nicht einzurosten, winkt man sich hier. Die faulen Autofahrer heben nur den Zeigefinger! Der Himmel wird immer grauer. Total k.o. gönnen wir uns ein Motel-Zimmer. Frisch geduscht und mit gewechselter Unterwäsche lauschen wir dem prasselnden Regen.
Und es wird noch monotoner. Das Winken hat inzwischen das Kleinhirn übernommen. Schön, wenn man bis zum Horizont blicken kann, aber irgendwann darf gerne eine Abwechslung kommen. Den Gedanken, dass wir hier wieder zurück müssen verdrängen wir ganz schnell.

160305-2ADU-030-1 160304-2ADU-413-1 160304-2ADU-371-1 160305-2ADU-058-2Endlich haben wir es nach drei Tagen geschafft und jetzt sieht es so aus:

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160306-2ADU-212 160306-2ADU-213Durch das verlängerte Wochenende (Montag ist Labour Day) bekommen wir gerade noch einen Platz zwischendrin.

160306-2ADU-109Fahrer und Maschine haben endlich einen Pausentag (mein Hintern auch). Wir laufen in das Zentrum von Esperance. Eine ungewohnte Bewegung. Der 300-Meter Toilettenwalk (Tasmanien) ist schon eine Weile her. Der Markt ist nett aber die Auto- und Motorradausstellung interessanter.

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Vielen Dank für Euere Kommentare und
Bewertungen.

Das motiviert uns immer 🙂 🙂

Long Way across, don’t drive from dusk till dawn

Zu Hause wurden wir immer vor Schlangen gewarnt. Es gibt aber noch viel mehr Gefährliches. Hier eine kurze Beschreibung von Bill Brysons wundervollem, Lachkrämpfe verursachenden (bei mir jedenfalls) Buch “Frühstück mit Kängurus”:
„…Es gibt dort mehr Lebewesen, die einen umbringen können, als irgendwo sonst. Die zehn giftigsten Schlangen leben alle in Australien. Fünf seiner tierischen Bewohner – die Trichterspinne, die Würfelqualle, die Blauringkrake, der Steinfisch und eine bestimmte Zeckenart – sind tödlich für den Menschen. In diesem Land können selbst die flauschigsten Raupen Sie mit einem giftigen Kniepen außer Gefecht setzen, und Muscheln pieksen hier nicht nur, sondern attackieren Sie manchmal sogar. Heben Sie an einem Strand in Queensland zufällig eine harmlose Kegelschnecke auf, wie das unschuldige Touristen ja gerne tun, dann werden Sie erleben, dass der kleine Racker darin nicht nur erstaunlich fix und unwirsch reagiert, sondern auch überaus giftig ist. Wenn Sie aber nicht plötzlich und unerwartet zu Tode gestochen oder gespießt werden, werden Sie vielleicht von Haien oder Krokodilen gefressen, von tückischen Meeresströmungen hilflos zappelnd in den Ozean hinausgetragen, oder Sie taumeln mutterseelenallein im brütend heißen Outback in einen kläglichen Tod…“

Oft werden wir gefragt, wie unsere Route aussieht. Immer, wenn wir die Outbacktour beschreiben, bekommen die Leute einen eigenartigen Gesichtsausdruck. Die Augen quellen hervor, das Kinn fängt an zu jucken und das Sprachzentrum ist kurz blockiert. Oh, hot! Den Tanami Track müssen wir canceln. Zu sandig, zu viel Schotter und heftig heiß. Da die Tankstellen weit auseinander liegen, müssten wir mindestens 30 Liter Wasser aufladen, dazu einiges an Zusatzsprit. Eine asphaltierte Straße führt nur über den Norden. Da wollen wir nicht hin (Regenzeit). Außerdem wären dies ca. 2.000 km (3-4 Fahrtage) Umweg. Wir wollen in den für uns noch unbekannten Westen. Es gibt nur eine Möglichkeit: direkt nach Perth. Dreitausendneunhundertachtunddreißig Kilometer von Ost nach West. Wir greifen an.
Schon verrückt, was wir hier treiben. Aber die Skandinavier setzten noch einen drauf. Zwei schwedische Jungs machen die selbe Tour auf Rollski. Das Thermometer steigt auf 40°C. Manchmal steigt uns Aasgeruch der überfahrenen Kängurus in die Nase. Wir können aber erst bei Tageslicht losfahren. Von der Abenddämmerung bis zum Morgengrauen rennen die Viecher vor die Scheinwerfer.

Schwede RollskiDa ist eine Abkühlung genau richtig. Der Geräuschpegel steigt mit unserem Wohlfühlgestöhne steil nach Oben.

160301-2ADU-052160229-2ADU-502160301-2ADU-060160301-2ADU-097Wir nähern uns South Australia und somit einer Quarantänestation. Der Kontrolleur schmunzelt bei unserem Anblick. Frisches Obst haben wir bestimmt nicht gebunkert. Die Fruchtfliegen hängen alle am Visier. Hier stellen wir die Uhr um ½ Stunde zurück. Volker fährt ohne Ende. Die Landschaft ist schön, die Straßen leer. Ab und an bremsen uns ein paar rosa Papageie aus

160302-2ADU-111-1 160302-2ADU-125Der zweite Teil führt uns von Adelaide nach Perth, so weit wie von London nach Moskau. Der 2.700 km lange Eyre Highway führt durch den südlichsten Zipfel der Nullarbor Plain und verläuft parallel zur Trans-Australia Railway im Norden.

John Eyre war der erste Europäer, der die knüppelharte Strecke bewältigte (1841). Nachdem 1877 eine Telegrafenleitung gelegt worden war, zogen Goldsucher auf dem Weg zu den Goldfeldern sowohl bei glühender Hitze als auch im bitterkalten Winter durch die Ebene. 1912 folgte ihnen das erste Auto. Bis 1941 befuhr täglich eine Handvoll Fahrzeuge die provisorische Straße, 1962 bewältigte der erste Radfahrer die Strecke. 1969 asphaltierte die Regierung von Western Australia die Straße bis zur Grenze South Australia, 1976 wurde das letzte Stück fertiggestellt.

160304-2ADU-303 160301-2ADU-036-1In Ceduna, einer kleinen Stadt am Meer essen wir frischen Fisch. Einkaufen wollen wir ein Dorf weiter. Die nächste Abbiegung ist in 1.150 Kilometern

160303-2ADU-001In Penong öffnet der Supermarkt erst wieder in zwei Tagen. An der Tankstelle frage ich nach Brot. Dies bekomme ich in der Bäckerei. Super, wo ist die? Elfhundert Kilometer weiter. Ach so, wahrscheinlich an der Abbiegung.

Das ist Australien. Faszinierend.

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Sydney, wie geil ist das denn?

An Canberra, der Hauptstadt Australiens, fahren wir vorbei. Im Parlament waren wir bereits 1997.

K1600_australien_21_12Wir streifen die Blue Mountains mit einem tollen Lookout. Meine einzige Erinnerung an hier ist ein Blutegel, der sich an meinem Zeh festgebissen hat.

Der schieferblaue Dunst, dem die Berge ihren Namen verdanken, stammt von dem feinen Ölnebel, den die riesigen Eukalyptusbäume ausscheiden. Diese bilden ein dichtes Blätterdach über einer Landschaft aus tiefen, oft unzugänglichen Tälern.

Das Gebiet war lange eine natürliche Barriere. Den Sträflingen erzählte man, dass dahinter China liegt. Viele flohen auf eine Reise ohne Wiederkehr.

160228-2ADU-108      An einem Campingplatz am Meer schlagen wir unser Zelt auf. Wochenendausflügler ohne Ende und ein Augenschmauß: waschbrettbäuchige Surfer, tolle Bucht…

160227-2ADU-029160227-2ADU-048Durch wunderschöne Vororte, in denen wir gerne leben würden, erreichen wir Sydney. Es ist Sonntag und der Rasen wird gemäht. Beim Anblick der Harbourbridge bekommen wir Gänsehaut. In Portsmouth/England lief am 13. Mai 1787 die erste Flotte aus. Am 26. Januar 1788 wurde die erste britische Siedlung Australiens gegründet. Eine Sträflingskolonie (736 Sträflinge mit 11 Schiffen), da die Gefängnisse in England aus allen Nähten platzten. Jedes kleinste Verbrechen (z. B. Raub eines Päckchens Schnupftabak) wurde hart bestraft. Diese Deportationen sollten 80 Jahre dauern.

160228-2ADU-392Wir erreichen die Oper und Fragen einen der vielen Polizisten, ob wir ein Bild mit Motorrad machen dürfen. Er schaut uns an, als wollten wir an Ort und Stelle ein Geschäft machen. Ist ja gut, sind schon weg.

160228-2ADU-158Hier beginnt die Geschichte der europäischen Siedler. Im Stadtviertel „The Rocks“  wurde die erste Siedlung gegründet. Die Bewohner lebten hier dicht gedrängt in dreckigen Gassen mit offener Kanalisation. Matrosen, Walfänger und Rowdys zogen besoffen und krakeelend durch die Straßen und trieben in den unzähligen Hafenkneipen, Bordellen und Opiumhöhlen ihr Unwesen.

In den 1970er-Jahren wurde man sich des kulturellen und architektonischen Erbes von The Rocks bewusst und eine Sanierung rettete viele alte Gebäude.

160228-2ADU-190160228-2ADU-228Einmal über die Harbour Bridge und endlich finden wir eine passende Stelle für unser Fotoalbum. Hier stehen wir mit unserer BMW, als wäre es das Normalste auf der Welt und bekommen das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht.

160228-2ADU-268Glücklich und zufrieden sitzen wir auf dem inzwischen leeren Campingplatz und lauschen den Grillen, Fröschen und dem Kookaburra. The laughing Jack, auf deutsch lachender Hans. Der Vogel klingt tatsächlich wie ein menschliches Lachen. Genug gepiekst von den Stechmücken wollen wir ins Bett. Doch der Eingang zum Schlafzimmer ist blockiert. Und jetzt?

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Festland, Kurven bis der Hintern schmerzt

Wir betreten wieder den fünften und kleinsten Kontinent, trockensten, heißesten und flachsten der Erde. Wir haben ein El Niño-Jahr und es wird noch mehr Trockenheit erwartet.

Mit 7.682.300 Quadratkilometern ist Australien das sechstgrößte Land der Welt (etwa so groß wie Europa). Es hat ca. 23 Millionen Einwohner (3 pro km²) und ist fast 22 Mal so groß wie Deutschland. Abgesehen von Tasmanien erreicht man ohne Hindernisse die Antarktis. Die Beiden Kontinente passen immer noch wie zwei Puzzleteile zusammen. Vor über 50 Millionen Jahren trennte sich Australien vom Urkontinent Gondwana. Die Antarktis und Australien brachen etwas später auseinander. Inzwischen wandert Down Under wieder Richtung Asien und wird dort in ca. 45 Millionen Jahren “andocken”.

Melbourne empfängt uns mit 40° C. Da sich Volker während der Fahrt die Seele aus dem Leib schreit und ich taube Nuss trotzdem nichts verstehe, kaufen wir uns hier nach einem tollen Frühstück neue Headsets.

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20160223_112717Zum Wilson Promontory, dem schönsten Nationalpark von Victoria, fahren wir nicht, da es dort morgen den ganzen Tag regnen soll. Das schöne Wetter zieht uns über den Strzelecki Highway und die Grate Alpine Road nach Norden zu den Snowy Mountains. Wir prallen auf eine heiße Wand. Plötzlich steigt das Thermometer von 27°C auf 37°C. Unglaublich!

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160224-2ADU-022Die Landschaft ist der Hammer. 130 km nur Kurven. Bunte Papageien und Kakadus begleiten uns. Es duftet wunderbar nach Eukalyptus. Endlich kommt eine Ortschaft. Da hier Bäckerei, Café, Supermarkt, Takeaway und Tankstelle in einem sind, treffen wir viele Motorradfahrer. Sie sind alle auf dem Weg zum Superbike Rennen auf Phillip Island.

160225-2ADU-058 160225-2ADU-089 160225-2ADU-087Für die nächsten zwei Nächte wählen wir einen großen schattigen Campingplatz. Der Chef setzt sich in sein Elektrowägelchen und wir sollen ihm folgen. Moment, erst anziehen. Wir satteln auf, um 10 Meter weiter wieder abzusteigen. Also ehrlich, das hätten wir auch alleine gefunden.

160226-2ADU-001Ich schreibe Tagebuch. Immer wenn ich aufblicke, finde ich Volker in einer anderen Ecke die Papageien jagen.

160225-2ADU-140160225-2ADU-189 160225-2ADU-154Mit dem aufgehenden Mond klappt das besser.

160225-2ADU-225Der Mond strahlt

Wir machen einen Ausflug in den Kosciuszko Nationalpark. Durch eine unwirtliche Landschaft in die höchste Stadt Australiens. Sie besteht aus einem Bistro und einigen Einheitshäusern.

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Jetzt wird es langsam Zeit für eine Veränderung.

Wir sind gerührt

Den angekündigten kalten Regen in den Bergen ignorieren wir und nehmen in Queenstown ein nettes Zimmer für 3 Nächte. Das Dorf ist eine ehemalige Bergbausiedlung. Die größte Sehenswürdigkeit ist die West Coast Wilderness Railway.

160221-2ADU-023 160221-2ADU-024Im Frühstücksraum fühlen wir uns 100 Jahre zurückversetzt. Volker bekommt sein Rührei mit Kerze serviert und die ersten Gratulanten bimmeln an. Joker, Bärbel, Werner und Martina, Ihr seid der Anfang vom Wasserfall aus meinen Augen. Obwohl ich nicht betroffen bin, ist die Überraschung gelungen. Die vielen Gedichte und Sprüche rühren auch Volker. Ist das so ab 50?

160220-2ADU-018 160220-2ADU-019 160220-2ADU-020Wir laufen ins Zentrum und essen im 1901 gebauten Empire Hotel zu Mittag. Hier gibt es eine unter Denkmalschutz stehende Treppe aus dunklem Rosenholz.

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160220-2ADU-008Da es immer wieder regnet, hat das Moped Ruhetag.160220-2ADU-002Auf Tasmanien kann man an einem Tag alle Jahreszeiten erwischen. Die Straßen sind voller Kadaver (roadkill). Jährlich werden eine Million Tiere überfahren. Wir haben heute Glück und den ganzen Tag Sommer. Es geht durch das 168.000 ha große Weltnaturerbe Cradle Mountain. Unzählige Kurven rauf und runter durch eine wunderschöne Landschaft.

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160221-2ADU-025 160221-2ADU-016An einem Kaffee am See machen wir Pause. Wir interviewen spinnende Frauen, die fröhlich am Rad drehen. Hinter mir fühlt sich jemand vernachlässigt. Der Mann möchte auch etwas sagen und seine wichtige Arbeit preisgeben: er kämmt die Schafwolle, damit sie weiter bearbeitet werden kann.

160221-2ADU-034Am Straßenrand sehen wir einen Kurzschnabeligel. Vor Schreck, über meine Anwesenheit, steckt er seinen Kopf in ein Loch und traut sich nicht mehr raus.

160219-2ADU-029Harald, wir sind natürlich zu der Lark-Destilerie in Hobart gefahren um nachzuschauen ob sie noch steht. Extra für ein Foto. Die Whiskyprobe hätte ich alleine machen müssen aber mein Geschaukel hinten drauf wäre unverantwortlich 🙂

160218-2ADU-197Eigentlich wollten wir sonntags zurück. Ein Tag später ist Fähre 80 Dollar billiger. Montag Abend stehen wir mit vielen Bikern am Hafen. Man bestaunt und betoucht unsere Lady. Die netten Gespräche verkürzen die ewige Wartezeit. Der Harley-Club packt seinen irischen Whisky aus und schmeißt eine Runde. Schmeckt wie Benzin (Tullamore Dew) aber die Stimmung ist gut.

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160222-2ADU-025Ein 71jähriger Motorradfreak erzählt lustige Geschichten.160222-2ADU-031

160216-2ADU-042Weitere Bilder sind inzwischen auch in unserer Galerie
[BILDER&VIDEOS]

Under the ground, over the top

Bei unserer Tagestour besuchen wir eine faszinierende Tropfsteinhöhle. Wir steigen hinunter und bestaunen die verschiedenen Formationen. Hier unten kann man heiraten. Extrem romantisch. Zum ersten Mal seit sechs Monaten hört man unter uns das Wasser plätschern. Wir dürfen einen uralten wunderschönen abgebrochenen Tropfstein anfassen. Trauen uns aber erst, als er uns zum zweiten Mal auffordert.

160217-2ADU-082160217-2ADU-002Die Insel erinnert wirklich an Neuseeland. Durch schöne Dörfer mit hübschen Holzhäusern, am Fluss entlang, fahren wir zum Airwalk. Es duftet gut nach Saunaaufguss. Wir deponieren unsere Helme, Jacken, Tankrucksack etc. müssen uns aber beeilen, da sie bald schließen. Jetzt haben wir ausgerechnet eine asiatische Gruppe vor uns. Bis hier jeder jeden abgelichtet hat und jeder mit jedem fotografiert ist, das dauert. Wir spazieren in 20 Metern Höhe auf einem 600 Meter langem Stahlsteg. Das letzte Stück ist freihängend und sehr schaukelig.

160217-2ADU-090 160217-2ADU-114 160218-2ADU-129Die 1395 Metern lange und 60,5 Meter hohe Tasmanbridge verbindet das Zentrum mit den östlichen Vororten von Hobart.

Am  5. Januar 1975 rammte ein mit 10.000 Tonnen Eisenerz beladener Frachter die Brücke. Dabei stürzten zwei Stützpfeiler und drei Brückenelemente mit einer Gesamtlänge von 127 Metern ein. Teile der Brückenelemente stürzten auf das Schiff, welches sank. Sieben Besatzungmitglieder des Schiffes sowie fünf Personen, deren Fahrzeuge von der Brücke stürzten, kamen bei diesem Unglück ums Leben. Das Wrack liegt heute noch dort.

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In der Hauptstadt trinken wir am Salamanca Place einen Kaffee. Die imposanten georgianischen Lagerhäuser aus Sandstein waren einst wichtigster Umschlagplatz für Handel und Gewerbe. Als wir nach ca. 45 Minuten ans Motorrad zurückkommen, stößt Volker einen Schrei aus. Ich habe die Helmkamera auf dem Koffer liegen lassen.

Da wir nur als Packesel unterwegs sind, ist es für einen Stadtbummel zu warm. Wir fahren zu den Wasserfällen am Mount Field. An der Info krabbelt ein Skorpion aus dem Tankrucksack und verschwindet. Oops. Heute früh ist mir erst eine Spinne aus der Jacke gefallen.

160218-2ADU-203Wir fahren 20 km hinauf auf den Berg. Die Strecke ist wunderschön.

160218-2ADU-181 160218-2ADU-180Geburtstagslagerfeuerromatik gibt es bei 10° C Tageshöchst- und
3° C Nachttemperatur in den Bergen leider nicht.

Kleine Planänderung.

Großmutters Apfel, ein Tag im Gefängnis

Heute haben wir etwas länger geschlafen, da Volker wieder nachtaktiv war und irgendetwas gejagt ist.

Während wir unser Zelt abbauen, krabbelt ein Skorpion unten raus.

160214-2ADU-012Ein Hauch von patagonischem Seitenwind begleitet uns durch die hügelige Landschaft. Geschorene Schafe grasen auf ihren Weiden, Eukalyptusbäume ragen mit ihren knochigen Ästen in den Himmel. Die Briefkästen sind hier auch einen Fotostopp wert. Heute ist Sonntag und alle Biker scheinen unterwegs zu sein.

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Wir essen frischen Fisch und lassen unser Motorrad fotografieren.

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Unser nächster Campingplatz hat definitiv Duschen. Er liegt im Tasman Nationalpark. Wir haben es doppelt gecheckt und freuen uns. Vorsichtshalber tragen wir uns nur für eine Nacht ein und werfen das Geld in den Kasten. Ein kleines Felsenkänguru begrüßt uns.

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Ein kurzer Weg durch das Gebüsch führt zu einem weißen Sandstrand.

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Die Duschen und Plumpsklos haben wir in der Nähe. Sie funktionieren nur mit Marke. Die Marke gibt es nur im Office. Office ist heute geschlossen.

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1868 entdeckte Maria Ann Smith, damals schon Großmutter, auf Tasmanien eine Apfelsorte. Der grüne Leckerbissen Granny Smith dürfte auch heute noch jedem ein Begriff sein 🙂

Wir besuchen die historische Stätte Port Arthur. Das Strafgefangenenlager wurde 1833 für Wiederholungstäter angelegt.

In den folgenden Jahrzehnten erlangte Vandiemensland (damaliger Name von Tasmanien) traurige Berühmtheit für die scheußlichen Bestrafungen und die unmenschlichste Behandlung von Strafgefangenen in britischen Kolonien. Die Insel galt als meistgefürchtetes, schrecklichstes Deportationsziel. In den 1850er Jahren war jeder zweite Bewohner ein Sträfling.

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Am Sonntag den 28. April 1996 wurde der Geschichte von Port Arthur ein schlimmes Kapitel hinzugefügt. Ein Amokläufer nahm 35 Menschen das Leben und verwundete 19 weitere.

Jetzt müssen wir uns beeilen, bevor der gemeldete Regen einsetzt. Wir schaffen es gerade noch, das Zelt neben dem Pavillon aufzustellen und fliehen unter das Dach. Dies entpuppt sich allderdings als sehr löchrig, was einen ständigen Stellungswechsel verursacht.

Ich genieße die Dusche, während Volker Gesellschaft bekommt. Ein Norweger mit seiner Ténéré. Er hat etwas länger bis hierher gebraucht. Seit Juni 2014 ist er unterwegs und hat viel zu erzählen. Im Facebook ist er registriert unter ¨An Idiot and his motorbike going abroad¨.

Die Nacht wird mit 5°C saukalt. Zum Frühstück bekommen wir Besuch von einem älteren Herrn. Der Engländer ist 79 Jahre alt, irgendwann nach Kanada ausgewandert und lebt seit 20 Jahren in Australien. 56 Jahre hat er als Maler gearbeitet und ist alleine mit einem gemieteten Camper unterwegs. Schick sieht er aus mit seinem gelben Strickpullover, kariertem Jackett, grauen Jogginghose und braunen Halbschuhen. Auf dem iPad zeigt er uns Bilder von seiner letzten Wanderung.

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Bekanntschaft mit dem Teufel

Die Räder rollen auf tasmanischem Boden. Der Horizont färbt sich orange, das Thermometer sinkt auf 8°C. Wir setzen uns in ein Kaffee und warten bis die wärmende Sonne aufgeht.
In engen Kurven schaukeln wir durch den Regenwald.

160211-2ADU-004-1Unser erstes Ziel führt uns an der Ostküste entlang zum Freycinet-Nationalpark. Mit der Info, dass wir Tisch, Wasser, Toilette usw. haben, buchen wir 3 Nächte. Wir steuern Platz Nr. 51 in der Honeymoonbay an. Ein winziger Fleck mit Blick auf eine kleine Bucht. Nur steht hier schon ein Zelt!

160211-2ADU-022-1Das junge Paar klärt dies am Visitor-Center. In der Zwischenzeit suchen wir Frischwasser und Toiletten ohne Erfolg. Da wir die Beiden nicht mehr abbauen lassen möchten, tauschen wir die Plätze. Mit Wasserhahn und Toiletten in 300 Meter Entfernung gefällt es uns hier besser. Duschen gibt es gar keine.

160213-2ADU-425 160213-2ADU-411Es nieselt und ist stockfinster. Ich mache mich auf den Weg zum WC und verliere die Orientierung. Meine Funsel leuchtet nur einen Meter weit. Ich schaffe es gerade noch zurück, bevor sie ganz ausfällt. Mit Guide geht es besser. Ein Possum schleckt den Grill ab. Ach, deshalb sind die so sauber!
Nach einer ruhigen Nacht fahren wir zur East Coast Natureworld in Bicheno. Ein schöner kleiner Park am See. Wir streicheln Kängurus, lassen uns von schwarzen Schwänen jagen und beobachten tasmanische Teufel beim Kämpfen.

160212-2ADU-041-4160212-2ADU-065 160212-2ADU-058-1Auf dem Rückweg noch einen Abstecher zu den Blowholes und zum Leuchtturm. Während Volker Bilder macht, bewache ich das Motorrad. Freundliche Asiaten kommen vorbei und sind begeistert von unserer Maschine. Daumen hoch: beautyful Car (!!??!!). Der nächste kommt um die Ecke: oh Harley (!!??!!). Er wird sofort berichtigt.

160212-2ADU-389Das Meer ist außergewöhnlich warm. Statt 18°C baden wir im 21°C warmen Wasser. Aber vorher kühlen wir uns erstmal von innen.

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160213-2ADU-429Wir genießen den milden Abend. Um uns herum schleichen die nachtaktiven Viecher. Nachts muss Volker unseren noch leeren Salzstreuer von einem Possum zurückerkämpfen, der aus dem Vorzelt geklaut wurde.

On Tour

Zur Spedition brauchen wir heute nicht, da diese noch einiges zu erledigen hat. Der Jetlag nagt an uns. Nickend laufen wir neben uns her, da die Schlafattacken ständig angreifen.

Am nächsten Tag checken wir aus und lassen uns zur Firma Hartrodt fahren. Rachel, unsere Ansprechpartnerin begrüßt uns freundlich und schickt uns den deutschen Felix.

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Er entpuppt sich als Glücksgriff. Herzlichen Dank an die Spedition für die Hilfsbereitschaft und nette Betreuung. Für heute ist der Beamte zur Quarantäneprüfung bestellt. Es kann allerdings später Nachmittag werden. Die Sicherheitsvorkehrungen sind so streng, dass wir unser Gepäck nicht im Gebäude lassen dürfen. Wir wollen natürlich nicht, dass der ganze Flughafen gesperrt wird (kein Scherz) und zu sehen gibt es in dem Industriegebiet eh nichts. An Getränken fehlt es uns nicht und sie bitten sogar den Zoll uns heute zu bevorzugen. Kurz darauf bekommen wir schon die Meldung, dass unser Motorrad freigegeben ist. Kurt, Volker hat gut geputzt. Sonst hätten wir noch 3 Tage warten müssen.

160209-2ADU-047Wir liegen gut in der Zeit, werden zwischendurch mit einem Stück Eistorte verwöhnt und können die Fähre nach Tasmanien schaffen. Noch tanken, Geld holen und ab zum Hafen. Da stehen schon die ersten bepackten Biker. Ist das schön. Aber wieso kommt Volker mit leeren Händen vom Ticketschalter zurück? Die Fähre ist für die nächsten Tage ausgebucht. Wir kommen auf die Warteliste für morgen.

Ein ins Outback passender Mann spricht uns an. Er hatte an Weihnachten einen Unfall mit seiner alten Motoguzzi und hat sich das Handgelenk gebrochen. Sein Jack Russel fährt immer hinten mit. Er demonstriert uns die Motorrad-Brille.

160209-2ADU-055Schon wieder ins Hotel. Wir suchen über Tripadvisor ein gut bewertetes Hotel und landen dort, wo wir am wenigsten hinwollten: Melbourne-City.

160210-2ADU-004Heute haben wir mehr Glück. Zwei Plätze im Liegesessel sind reserviert. Um 16.30 Uhr öffnet das Gate. Der erste Beamte scannt uns mit den Augen. Kameras? NEIN! Pflanzen, Obst, Gemüse, Gas, Alkohol? Oh Alkohol. Wir deklarieren sofort unsere zwei Äpfel. Die müssen an Ort und Stelle vernichtet werden, egal wie. Auf der Fähre wird jeder Millimeter ausgenutzt. Wir gehen an Deck und starten pünktlich um 19.30 Uhr in den Sonnenuntergang.

160210-2ADU-021„Tassie“ ist großartig, leicht erreichbar und wunderschön. Die Insel ist so klein, dass man sie in wenigen Wochen bereisen kann, aber so vielseitig, dass man immer wiederkommt: herrliche Strände, zerklüftete Bergkämme, vereinzelt alpine Hochplateaus, zahllose Wildtiere und unberührte Wildnis, die zum Großteil Welterbe ist. Tasmanien steht für Wein und Lebensmittel von Spitzenqualität, eine florierende Kunstszene und coole Städte mit dynamischen Zukunftsaussichten.
Das verspricht zumindest der Reiseführer.

Wer „leicht“ schreibt, ist wohl noch nie mit der Fähre nach Tasmanien übergesetzt. 10 Stunden boxt sie sich durch die raue Tasmansee. Mir gefällt das. Volker ausnahmsweise auch. Die Pillen wirken.
Die Nacht vergeht schnell und schon sitzen wir wieder auf. Volker rutscht im Stehen von einer Zurröse am Boden ab, knickt schmerzhaft mit dem Fuß um und die Maschine kippt. Ich fasse die seitliche Gepäckrolle und sehe schon den Nachbarn liegen. Dieser kann uns zum Glück abstützen und aufrichten.

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Wir freuen uns wie immer riesig über Eure Kommentare.
Herzlichen Dank.

Eine Tortur

Bärbel und Joker haben ihre Nacht verkürzt und uns spontan nach Karlsruhe an den Bahnhof gefahren (lieben Dank).

160206-2ADU-009Wir sitzen im ICE und alles läuft gut. Bis der Kontrolleur kommt. Mit unserem DIN A 4-Ticket kann er nichts anfangen. Kein Problem, wir haben den Voucher. Geht auch nicht, wir brauchen eines vom Automaten am Bahnhof. Wie denn, wir sitzen im Zug. Kein Problem, wir halten gleich ein paar Minuten in Mannheim, dort steht so ein Gerät. Schon rennt Volker los. Oje, die Zeit wird immer knapper. Werde ich ihn je wiedersehen, muss ich in Frankfurt alleine aussteigen? Kurz vor dem Schließen der Türen kommt er völlig außer Atem. Geschafft, jetzt kann nichts mehr passieren. Denken wir. Am Flughafen nehmen wir für die paar Meter keinen Wagen. Da wir falsch geschickt werden sind es Kilometer und heiß ist es noch dazu. Joker, jetzt haben wir die langen Arme, die Du bei uns vermeiden wolltest.

Beim Durchleuchten werden wir gefilzt bis in die letzte Körperritze. Wo fliegt Ihr denn hin? Wieso? So viel Elektronik… Im A 380 machen wir es uns bequem. Aus allen Richtungen bollert ein gelöster Husten und das Baby in der Nähe ist in Schreilaune. Die Laune dauert ewig und kommt immer wieder, trotz Freisichtschwebekörbchen. Wir haben Verspätung, da erst ein Koffer, dessen Besitzer nicht erschienen ist, wieder ausgeladen werden muss.

160206-2ADU-041Der Everest-Film wird im action-super-sound ausgestrahlt, was sich bei mir irgendwie auf ein Ohr konzentriert. Dafür kullern die Tränen in Stereo. Obwohl ich die Doku kenne und das Buch von Jon Krakauer gelesen haben, berührt mich diese Geschichte im Schneesturm immer wieder. Zum Glück landen wir bald auf dem trockensten und flachsten Kontinent.
Die Speisekarte sieht lecker aus, zum Nachtisch gibt es Eis! Eis? Für 853 Passagiere? Beim Kaffee kann man schon mal eine Reihe übersehen, auch wenn wir noch so krampfhaft mit den Tassen winken.

Sorgen über unsere Verspätung in Singapur machen wir uns keine. Bis die Durchsage kommt, dass das Gate 10 Minuten vor Abflug schließt. Das schaffen wir nicht. Wir rennen los. Unser Gate liegt am Ende des langen Flurs. Noch eine Minute. Irgendwann tauchen wild fuchtelnde Hände auf und winken uns zur Kontrolle. Atemlos versinken wir in unseren Sesseln. Der Pilot begrüßt uns. Wegen eines technischen Defektes verzögert sich der Start um eine Stunde.

Jetzt sind wir in Melbourne, immerhin! Am Gepäckband wird unser Name aufgerufen. Nimmt das denn gar kein Ende mehr? Unsere Packtaschen werden morgen nachgeliefert. Nicht schlimm. Dann schwitzen wir wenigstens die 500 Meter zum Hotel nicht (strahlender Sonnenschein 36°C). In Fotografier- und Filmlaune übersehen wir die Verbotsschilder im Flughafengelände und finden uns sogleich in einem separaten Raum wieder. Dieses Vergehen kosten 350 Dollar. Zum Glück habe ich Volker nur ganz kurz von hinten gefilmt und der Beamte hat Gnade mit uns, wenn wir dies löschen.

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Von unserem Motorrad fehlt noch jede Spur.

Endlich…

…geht es los.

  • Unsere Köpfe qualmen vom Lesen der Reiseführer…
  • Wir haben uns alle Australien-DVD’s reingezogen...
  • Bildbände gewälzt…
  • Unzählige Reise-Foren im Internet durchforstet…
  • Sämtliche Tipp’s von unseren Freunden angehört…
  • Die Horrorgeschichten der Kollegen von sinkenden, auf Grund gelaufenen Containerfrachtschiffen, über uns  ergehen lassen…

…es kann jetzt losgehen…
…wir sind bestens informiert und präpariert 🙂 🙂 🙂

Unser Abenteuer „2 Across Down Under“ startet jetzt !!!

2ADU_Spruch_StartDas Glück beginnt wo man die Zeit vergisst !

>> Ab jetzt sind wir nur über unseren Blog oder email erreichbar <<

Unser Motorrad ist auf dem Wasser unterwegs

Update 04.01.2016: Die Rio Grande Express lag einige Tage im Hafen von Genua obwohl sie längst Richtung Sueskanal unterwegs sein sollte. Plötzlich war sie wieder Richtung Barcelona unterwegs!?O Mann, das ist die falsche Richtung!!! Nach einigen Stunden der Ungewissheit kam dann Abends folgende Info von unserer Spedition: lt. Auskunft des Reeders wurde die „Rio Grande Express“ unplanmäßig umgeroutet. Der Sammelcontainer mit ihrer Ware ist nun auf dem Schiff „Pinehurst Kantor“ mit aktuellem ETA (Estimated time of arrival) 28.01.2016 in Melbourne verladen worden. Aha, also alles im grünen Bereich 🙂

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Mit der Rio Grande Express geht es von Hamburg nach Damietta (2.1.2016) durch den Sueskanal Richtung Fremantle (23.1.2016) und zum Ziel-Hafen in Melbourne (28.01.2016).

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BMW Verpackung Part 2

Time2Go: 7 Wochen 5 Tage (14.12.2015)

Heute ist es dann soweit. Unser Motorrad tritt um 15:05h die Reise Richtung Australien an. Genauer gesagt von Jockgrim nach Hamburg und dann per Schiff nach Melbourne zur Spedition Hartrodt. Dort würden wir dann gerne unsere Maschine am 8.2.2016 wiedersehen 🙂

hartrodt_map

 

BMW Verpackung Part 1

Time2Go: 9 Wochen 4 Tage

Am 14.12.2015 ist es dann soweit. Unsere BMW geht auf die Reise nach Melbourne.

Zunächst muss aber erstmal daß Motorrad verpackt werden!!!

  1. BMW auf Kistenboden fahren und auf Seitenständer abstellen
  2. Hinten mit Gurtbändern fixieren (BMW steht jetzt senkrecht, frei)
  3. Wagenheber drunter (Position: vordere Befestigungsschrauben Ölwannenschutzblech)
  4. Schrauben/Achse an Vorderrad lösen
  5. Mit Wagenheber Maschine hochbocken damit das Vorderrad frei ist und ich es ausbauen kann
  6. Mit Wagenheber die Maschine ablassen bis Gabelholme am Kistenboden anstehen
  7. Achse wieder einstecken und am Kistenboden fixieren
  8. Maschine mit Gurtbändern vorne fixieren
  9. Benzin per Schlauch ansaugen und ablassen (Besser mit Handpumpe machen. Die hatte ich leider nicht und konnte dadurch 3x Benzin kosten ?  )

 

Steinschlag

In Patagonien hatten wir durch einen Steinschlag auf den Seitenständer – Schalter eine kurze Schrecksekunde da der Motor während der Fahrt ausging. Zum Glück passierte das auf einer geraden Strecke und nicht in einer Kurve.
Der Schalter sitzt sehr ungeschützt unten am Seitenständer und war irreparabel beschädigt.
Durch das Abschneiden und überbrücken der Kabel, konnten wir aber weiterfahren.
Damit uns so etwas nicht nochmal passiert, habe ich ein stabiles Alu-Blech (3mm) als Schutz zusammengebogen und an das Unterboden-Schutzblech geschraubt.

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Carnet de Passage

02.11.2015 (Time2Go: 13W 4T)

Heute habe ich den Antrag für das Carnet de Passage (Grenzpapier) fertig gemacht und zum ADAC geschickt.

Leider konnte ich ihn nicht wie auf dem Formular angegeben bei der ADAC Geschäftsstelle in Karlsruhe abgeben. Machen wir nicht mehr!!! Geht alles über München.

In Australien wird dieses Dokument bei der Ein- und Ausfuhr unserer Maschine benötigt.

Kosten:

195€ (Hundert Fünfundneunzig!!!) Bearbeitungsgebühr und dann noch extra 3,50€ für die Zusendung als Einschreiben.

1500€ Kaution (abhängig vom Zeitwert unserer GS)

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Kabel, Kabel, Kabel

Unter unserer Sitzbank war der reinste Kabelsalat. Alle zusätzlichen Verbraucher wurden von mir nach und nach installiert und „irgendwie“ mit Strom versorgt. Hier auf die schnelle durchzublicken war mittlerweile nicht mehr möglich. Einige Verbraucher müssen permanent am Strom angeschlossen sein, andere wieder nur wenn die Zündung an ist.

Nummer
Sicherungsbox
Ampere(D)auerstrom
(Z)uendungsstrom
Farbe
Flachsicherung
Verbraucher
17,5ZbraunUSB-Steckdose Cockpit
220DgelbHupe (Remote)
320DgelbHupe
415Dblau12V Steckdosen Cockpit
515ZblauLED Zusatzscheinwerfer
615ZblauH3 Zusatzscheinwerfer
75ZorangeHeizweste
85Zorange12V Steckdose unter Sitzbank
Haengesicherungen
Glas2Z30x6H3 Zusatzscheinwerfer Schalter
Glas220x5Schaltreglermodul Zeitraffer
Ceramic5orange12V Stecker Kompressor
Ceramic8weiß12V Winkelstecker
Flach10DrotStromversorgung Alu-Koffer
Glas1020x512V Netzteil Laptop

So hatte es ausgesehen:

kabel_alt_2ADU

und so sieht es jetzt aus:

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BMW Enduropark Hechlingen

21.08. – 23.08.2015

Wir haben uns kurzfristig gegen das Zelt entschieden und sind total erstaunt, dass wir in Hechlingen noch ein Zimmer bekommen. Die Vorfreude hält eine Woche. Am Abreisetag stellen wir fest, dass wir den falschen Forellenhof gebucht haben. Auch in Bayern aber 240 km weiter weg (Stornierung kostenlos).

Freitags mittags auf der Autobahn, ein Graus. Aber im Gegensatz zu dem, was auf Volker zukommt harmlos. Nach 3 Stunden (254 km) kommen wir im kleinen netten Hotel Linde in Polsingen an. Unser gemütliches Dachzimmer liegt direkt gegenüber der Kirchturmuhr, die alle 15 Minuten in lautesten Tönen schlägt.

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Aufgeregt stürzen wir uns auf’s Frühstücksbuffet und fahren zum 10 km entfernten Enduropark.

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Heute ist auch noch Prüfung der internationalen Instruktoren, an der Fahrer aus der ganzen Welt teilnehmen.
In zwei Gruppen aufgeteilt schwingt sich jeder auf sein gebuchtes Motorrad. Ich beobachte das „Spazierenfahren“. Stehend, mit einer Hand, mit einem Bein, ohne Beine (kniend auf der Sitzbank), im Kreis rechts herum, links herum… Ich weiß nicht, warum Volker in der ersten Pause schon schweißgebadet ist 😉

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Bei einem Stellungswechsel werde ich angesprochen. Donald kommt aus Kanada, dreimaliger Dakarteilnehmer und hat die Instruktorenprüfung bestanden. Er ist ein Freund von Simon Pavey, den wir im Biwak der Dakar in Valparaiso kennenlernen durften.

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Valparaiso. Highlight Dakar Rallye 2009. Die Rallye hatte hier ihren Ruhetag. Ich bekam über einen Reporter von Auto Motor und Sport einen Presseausweis und konnte direkt ins Fahrerlager. Simon Pavey kennen wir von der DVD Race to Dakar als er mit Charley Boorman 2006 die Rallye fuhr.

Die Jungs brauchen Kohlehydrate und wir fahren zum Forellenhof, in dem 2004 Brad Pitt während seines Offroadtrainings gewohnt hat. Orlando Bloom war erst im Mai dieses Jahr im Park (shit).

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Da die Fahrer oft außer Sichtweite auf den Hügeln sind, bekomme ich mit dem 4×4 eine Gratisrundfahrt. Oje, alles voller Geröll, grober Schotter, schmierige Pfützen, steile Hänge…

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Ausgepowert, triefend nass aber mit Begeisterung im Gesicht ist der erste Tag überstanden. Frisch geduscht (ich erkenne die Teilnehmer kaum wieder) treffen wir uns zum Abendessen.

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Der Mix aus Schweizern, Spaniern (2) und Deutschen ist klasse. Jeder Einzelne, auch die Trainer, ist super nett und alle haben viel Spaß.

Am zweiten Tag ist einer leider mit 3 Rippenbrüchen ausgestiegen 🙁 Das Bremsen wird geübt. Vorne bremsen, hinten bremsen, beide Bremsen bremsen…, ABS an, ABS aus…

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Nach den steilen Hügeln geht es zur Ausfahrt. Ich darf beim Instruktor mitfahren, geil.

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Ohne Kräfte müssen sie noch auf die Sandpiste.

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Völlig fertig aber mit einem Strahlen in den Augen nehmen die Finisher ihre Urkunde und T-Shirt entgegen. Das alkoholfreie Weizen schmeckt so gut, wie noch nie. Udo, der Trainer klatscht sein Team ab, wir tauschen email-Adressen aus und machen uns auf den mühseligen Heimweg.

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Bildergallerie

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Touratech Event 2015

Touratech hatte 25 jähriges Jubiläum und es kamen 15000 begeisterte & interessierte Besucher.

Wie immer hervorragend organisiert mit sehr guten Beiträgen und Vorführungen.

Auch der Journalist und Motorrad-Abenteurer Ted Simon war gekommen.

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Trip Tracker

Nach langem hin und her habe ich jetzt für den Tracker eine geeignete Position am Motorrad (mit Stromversorung) gefunden.
Aus 15x2mm Alu Flachmaterial habe ich eine Halterung zusammengebogen. Der Tracker (miniHOMER 2.8) ist jetzt im Sichtfeld und kann wärend der Fahrt bedient werden bzw. ich kann sehen ob er angeschaltet ist. Dieses kleine Gerät wird unsere Fahrten aufzeichnen. Er ist sehr einfach zu bedienen weshalb ich darauf nicht verzichten möchte obwohl man das auch mit dem Zumo 550 oder Smartphone realisieren könnte (ist mir aber alles viel zu umständlich).

update Aug. 2015: Leider hat der miniHOMER 2.8 schon den Geist aufgegeben. Ich hatte das Gerät gebraucht gekauft und eine Rückgabe war nicht möglich 🙁
Beim Öffnen habe ich gesehen dass auch schon jemand am Akku rumgemacht hatte. Mein Löt-Versuch hat dann auch nicht funktioniert. Na ja, so teuer war das Teil nicht sonst hätte ich über ebay reklamiert.
Ausserdem wird das geniale Teil nicht mehr hergestellt (!!!) . Ich hätte ich mir das gleiche Teil nochmal „neu“ besorgt.
Ich hoffe, dass der fast baugleiche und „neue“ G-Porter GP-102+ von CANMORE länger hält…

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Actioncam on top

Die Helmkamera habe ich jetzt oben am Helm befestigt. In die vorhandene Schraube (M6) habe ich ein M4 Gewinde gebohrt. Die M4 Senkkopfschraube hält die Alu-Platte auf die ich die Kamerahalterung aufgeklebt habe.

Bei der vorhergehenden Position seitlich am Helm, hatten wir zuviel vom Windschild und den Amaturen im Bild. Mal sehen ob die neue Position während unserem „Test-Urlaub“ in Italien besser funktioniert.

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onboard Energie – Strom aus dem Motorradkoffer

Die vielen elektrischen Geräte die wir auf unseren Reisen dabei haben, machen nur Sinn wenn sie auch geladen sind 🙂
Abends am Zelt geht es dann immer rund wenn die Geräte Strom zapfen sollen da auch nur eine begrenzte Anzahl von Steckdosen vorhanden ist.

Kameras, Actioncams, Smartphones, ebook Reader, Laptop, Kopflampen, Wechselsprechanlage, Voice Recorder, Travel Recorder, externer Akku benötigen Power.

Im i-NET habe ich bei gwegner.de (Stromversorgung für Zeitrafferaufnahmen) und freiheitenwelt.de eine super Lösung dafür gefunden und nachgebaut.

2x 12V Steckdose
2x 5V USB Doppelsteckdose (1A + 2.1A)
1x DC Einbaubuchse 5.5×2.1. Direkt dahinter ein Schaltreglermodul das ich auf 13,75V eingestellt habe um über den ext. Akku im Notfall die Motorradbatterie laden zu können.
1x Wippschalter um die Steckdosenleiste ein/aus schalten zu können.
Das Ganze habe ich mit 10A abgesichert.

Alles zusammen in einem Alu-U-Profil (43.5×22.5) befestigt und mit einer Blende aus Alublech in den Koffer geschraubt.

update 09/2015: Die DC Einbaubuchse 5.5×2.1 habe ich gegen eine aus Kunststoff getauscht. Die Masse wollte ich über das Massekabel verbinden und nicht über Alu-Halterung, Alu-Koffer, Rahmen. Da ich kein Elektriker bin, war ich mir diesbzgl. etwas unsicher ob das bei der Buchse aus Metall (Minus hatte Verbindung mit der Alu-Halterung), so i.o. ist.

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Seitentaschen von Ortlieb

Die Seitentaschen von TT waren mir etwas zu klein. Ich habe mir von Ortlieb die Front Roller City geholt.
Befestigt habe ich die Taschen mit einer Alu-Leiste und Rohrschellen oben am Sturzbügel. Damit die Taschen auch etwas besser das Gewicht tragen können, habe ich die Kunststoffträgerplatte im Innern mit einem 1,5mm Alu-Blech verstärkt. Alle Schrauben habe ich durch M4 Torx ersetzt. Unten sind die Taschen mit je einer Kunststoffrohrschelle am Sturzbügel befestigt.

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Mehr Sprit

Wir haben zwar 33 Liter an der 1200er Adventure aber etwas mehr Reserve kann in Australien nicht schaden.

Den 2 Liter habe ich gegen einen 5 Liter Kanister ausgetauscht und die Halterung etwas verstärkt. Ausserdem lässt sich der neue viel einfacher betanken da die Öffnung größer ist.

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